2016 wurde Unlimited Sports gegründet - ein Onlinehandel spezialisiert auf Sportartikel. Drei Mitarbeiter, Sitz in der Friedensstraße in Villach. Am Dienstag musste Gründer und Geschäftsführer Alexander Kranner Konkurs anmelden. 721.000 Euro an Verbindlichkeiten bei 16 Gläubigern sind aufgelaufen, berichten AKV und KSV1870.
Unlimited Sports machte den Großteil seines Umsatzes zunächst mit Amazon. Wie er so weit am geschäftlichen Ziel vorbeilaufen konnte, gibt Kranner wie folgt an: Unmittelbar nach dem Brexit 2021 sei es zu einem ersten massiven Umsatzeinbruch gekommen. Der Umsatz sei um mehr als 600.000 Euro zurückgegangen, einerseits wegen Lieferketten-Problemen, andererseits dadurch, dass Ware in Großbritannien nicht mehr verkaufbar war. Die Pandemie habe zunächst eine Erholung gebracht, weil der Onlinehandel boomte. Dennoch konnte Unlimited Sports die geplanten Absatzzahlen in den Jahren 2022 und 2023 nicht erreichen. Waren mussten selbst eingelagert werden, weil Amazon seine Geschäftspolitik und Warenlagerhaltung geändert hatte. Sach- und Personalkosten stiegen, die Umsätze gingen weiter zurück, die Erträge brachen ein. Schon 2022 musste Unlimited Sports einen Verlust von 144.000 Euro hinnehmen. Auch 2023 war kein positives Geschäftsjahr – trotz Sparmaßnahmen.
Seine Aktiva gibt Unlimited Sports mit 601.000 Euro an. Die Überschuldung beträgt somit 120.000 Euro. Der Betrieb soll fortgeführt und den Gläubigern ein Sanierungsplan angeboten werden. Zum Insolvenzverwalter wurde der Villacher Rechtsanwalt Christian Köchl bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 26. August am Landesgericht Klagenfurt statt.