„Die aktuellen Sommerprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute sprechen eine deutliche Sprache: Im weiteren Jahresverlauf ist nicht mit einem konjunkturellen Aufschwung zu rechnen, dementsprechend wird sich auch die Lage am steirischen Arbeitsmarkt weiter nicht spürbar entspannen“ – Karl Heinz Snobe, Geschäftsführer des AMS Steiermark kann auch für die zweite Jahreshälfte keine Entwarnung geben. Die Arbeitslosigkeit in der Steiermark legt weiter zu. So biete sich zu Beginn des zweiten Halbjahres „ein unverändertes Bild“, wie das steirische AMS mitteilt: Im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres bleibe die Arbeitslosigkeit mit derzeit 30.602 beim AMS Steiermark vorgemerkten Personen, plus 3408 betroffene Personen, um 12,5 Prozent höher. Inklusive der 8557 Teilnehmenden an Schulungen sind damit aktuell 39.159 Steirerinnen und Steirer ohne Beschäftigung, das entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat von 12,4 Prozent.

Zurückhaltender als noch im Vorjahr gestalte sich auch die Personalnachfrage der steirischen Unternehmen: 13.322 offene Stellen sind demnach derzeit beim AMS Steiermark gemeldet . Das ist ein Rückgang von 2748 offenen Stellen (17,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Laufe des Monats Juni seien 5842 zusätzliche offene Stellen hinzugekommen. „Am Lehrstellenmarkt können die 1548 Lehrstellensuchenden aus insgesamt 2664 offenen Lehrplätzen wählen“, so das AMS Steiermark.

Im Branchenvergleich sei die Arbeitslosigkeit besonders am Bau (plus 21,3 Prozent), im Bereich Verkehr und Lagerei (plus 18,9 Prozent) sowie im Handel (plus 16,1 Prozent) stärker angestiegen. In regionaler Hinsicht seien die größten Zuwächse in den Arbeitsmarktbezirken Weiz (plus 39,5 Prozent), Voitsberg (plus 21,9 Prozent) sowie in Deutschlandsberg (plus 17, 2 Prozent) registriert worden.

Bei der geschätzten unselbstständigen Beschäftigung habe sich die Situation mit 553.000 Personen indes wenig verändert (ein Minus von 0,2 Prozent), teilt das AMS Steiermark mit. Die geschätzte Arbeitslosenquote in der Steiermark sei somit um 0,6 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent angestiegen.