Die Zellstoff- und Papierindustrie ist das berufliche Zuhause von Karl Heinz Haller. Der studierte Techniker war sechs Jahre Technischer Direktor der Zellstoff Obir GmbH, zwölf Jahre Generaldirektor der Zellstoff Pöls AG und einige Monate bei der Bauernfeind AG in Deutschland, bevor er Ende 2002 nach Rechberg (Gemeinde Eisenkappel) heimkehrte. Zuerst machte er sich mit einem Einzelunternehmen selbstständig und gründete vor 20 Jahren die heutige SAPP Management AG. Das Spezialgebiet des Beratungsunternehmens sind Modernisierungen, Neubauten und Optimierung bestehender Prozesse in der Papier- und Zellstoffindustrie. „Aktuell ist unser Kernthema die Dekarbonisierung“, sagt der 68-Jährige. Wobei die Werke in Österreich bereits auf einem guten Weg seien.

Ausgerechnet das Jubiläumsjahr, das am Donnerstag mit 170 Gästen gefeiert wurde, stellte sich für das Unternehmen, das über 100 Projekte in Europa, den USA, Russland und Südafrika abgewickelt hat, als besonders herausfordernd dar. „Die Branche hat Riesenprobleme und musste bei den Investitionen zurückfahren. Das haben wir natürlich auch gespürt, weil wir in der Investment lastigen Beratung tätig sind“, sagt Haller. Doch seit einigen Monaten spüre er wieder eine Zunahme bei den Anfragen und Aufträgen. Zu den Kunden gehören unter anderem bekannte Branchenvertreter wie die Mayr-Melnhof Karton AG und die Mondi-Gruppe. Nur etwa fünf Prozent des Umsatzes erwirtschaftet die SAPP Management AG in Österreich. Entsprechend international ist das Team aufgestellt. Die 35 Mitarbeiter, die in der 2019 bezogenen, neuerrichteten Firmenzentrale in der Klagenfurter Hans-Sachs-Straße beschäftigt sind, stammen aus zwölf verschiedenen Nationen.

Zukunftsvision

Hallers Vision für die Zukunft: „In den nächsten fünf Jahren Umsatz und Mitarbeiter verdoppeln.“ Er selbst will beruflich etwas kürzertreten, doch er bleibt im Unternehmen tätig. Unter anderem auch wegen Sohn Peter Haller, der vor elf Jahren in die Firma eingestiegen ist, und mittlerweile als Prokurist die Personalagenden, Organisation und Projektabwicklung verantwortet. „Mindestens 50 Prozent unseres Erfolges sind ihm zuzuschreiben“, streut der Vater dem Sohn Rosen und gibt offen zu: „Wäre Peter nicht eingestiegen und hätte er nicht signalisiert, dass er weiter machen will, würde ich die Firma wahrscheinlich verkaufen.“