Die Gewerkschaft vida hat im Rahmen der stockenden Lohnverhandlungen für 9000 Speditions- und Lagereibeschäftigte zwar ihre Warnstreiks beendet, droht aber mit einer weiteren Eskalation, sollten die Arbeitgebervertreter nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren. „Sollten die Arbeitgeber weiter auf Schmähangebote setzen, sehen wir uns dazu gezwungen, den Taktschlag bezüglich Streiks und deren Auswirkungen kontinuierlich zu erhöhen“, so vida-Gewerkschafter Markus Petritsch.
Der Kreativität seien dabei keine Grenzen gesetzt, so der Vorsitzende des vida-Fachbereichs Straße weiters in einer Aussendung am Mittwoch. Am Dienstag und Mittwoch wurden vorerst einmal in rund 30 Unternehmen Betriebsversammlungen und Warnstreiks abgehalten.
Staus vor Logistikfirmen
„Die Arbeitgeber sind aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um mit uns über einen nachhaltigen Teuerungsausgleich in voller Höhe sowie über ein echtes Lohnplus zu verhandeln. Wir sind jederzeit verhandlungsbereit“, so Petritsch. Die bisherigen Warnstreiks hätten vorerst nur vereinzelt Auswirkungen auf die Lieferketten gehabt. So wurden in den Streikstunden keine Lkw beladen oder entladen, was mancherorts zu Staus vor den Logistikfirmen führte. vida-Gewerkschafter.
Das letzte offizielle Angebot der Arbeitgeberseite liegt laut Gewerkschaftsangaben nach vier Verhandlungsrunden bei 5,8 Prozent Teuerungsabgeltung für heuer bei einer rollierenden Inflation von 7,8 Prozent. In dem vorgeschlagenen Abschluss für zwei Jahre sollte 2025 dann noch die Erhöhung des Verbraucherpreisindexes (VPI) plus ein Prozent obendrauf abgegolten werden. „Unterm Strich bleibt unsere Forderung nach einer vollen Abgeltung der Teuerung und einer echten Reallohnerhöhung 2024 damit bisher unerfüllt“, kritisierte Petritsch einmal mehr. „Ein Lagerarbeiter bzw. Staplerfahrer verdient im Schnitt gerade einmal 2.000 bzw. 2.200 Euro brutto im Monat. Ein Angebot, das für die Beschäftigten einen Kaufkraftverlust bedeutet hätte, konnten wir nicht annehmen.“