Über die bekannte Kärntner Modekette Vianello wurde am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Laut KSV1870 sind von der Zahlungsunfähigkeit der Textil- und Schuhgeschäftkette 62 Dienstnehmer und 40 Gläubiger betroffen. Den Schulden belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro, diesen stehen Aktiva von 400.000 Euro gegenüber. Allein Mietverbindlichkeiten belaufen sich laut Alpenländischem Kreditorenverband auf 510.000 Euro.
Das Unternehmen mit Sitz in Ottmanach (Gemeinde Magdalensberg) hat elf österreichische Zweigniederlassungen in Wien, Gerasdorf, Vösendorf, Wiener Neustadt, Salzburg, Graz, Leoben, Hetzendorf, Wolfsberg und Villach. An diesen Zweigniederlassungen sowie am Standort in Klagenfurt werden insgesamt zwölf Geschäftslokale bzw. Filialen des Unternehmens geführt.
Abverkauf der Waren
Ein Sanierungsplan mit einer Quote von 25 Prozent liegt bereits vor. Laut KSV1870 sollen die erforderlichen Mittel aus der Betriebsfortführung und dem Abverkauf der Waren aufgebracht werden, die Barmittel betragen rund 400.000 Euro. Viele Jahre stand das Unternehmen wirtschaftlich auf soliden Beinen und habe Profit abgeworfen. Doch 2023 kam es zu einem Umsatzrückgang im Unternehmen, während gleichzeitig Wareneinkaufskosten, Mietkosten und Personalkosten gestiegen sind. Allein der Aufwand für die Mitarbeiter stieg um 15 Prozent. Die massiven Kostensteigerungen konnte das Handelsunternehmen, das im niedrigpreisigen, sehr preissensitiven Segment tätig ist, nicht an Kunden weitergeben. Ende Juni habe die Schuldnerin die Zahlungen eingestellt, berichtet der KSV1870.
Filialen werden geschlossen
Allein der Einkaufswert der Waren liegt bei rund 568.000 Euro (der reale Wert sei noch zu ermitteln). Zumindest sieben bis neun Filialen in diversen Shoppingcentern sollen unmittelbar geschlossen werden, erklärt die Schuldnerin.
Die Vianello GmbH gehört zu 100 Prozent der Vaninni GmbH, hinter dieser steht Geschäftsführerin Juscelia Soares Köck.