Günstigere Energieimporte haben 2023 das Außenhandelsdefizit stark sinken lassen. Der Wert der Importe lag mit 202,78 Milliarden Euro um 5,8 Prozent unter 2022, die Exporte von Waren stiegen um 3,1 Prozent auf 200,76 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Handelsbilanzdefizit von 2,02 Milliarden Euro, nach 20,59 Milliarden Euro im Jahr 2022 - ein Minus von rund 90 Prozent. Die Statistik Austria führt dies unter anderem auf deutlich günstigere Gasimporte zurück.
Gründe für die Zunahme
„Im Jahr davor (2022, Anm.) lag der Wert der Importe vor allem aufgrund der drastisch gestiegenen Energiepreise noch um mehr als 20 Milliarden Euro über dem der Exporte“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Dienstag. Die Zunahmen auf der Exportseite seien vor allem von der guten Entwicklung bei Maschinen und Fahrzeugen sowie chemischen Erzeugnissen getragen worden.
Plus bei EU-Exporten
Abgesehen von den Jahren 2002 und 2007 hatte der Außenhandel Österreichs seit dem EU-Beitritt 1995 jedes Jahr eine negative Handelsbilanz, während die wertmäßigen Außenhandelsvolumina sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten stetig gestiegen seien. Die größten Einbrüche gab es 2009 wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise und 2020 in Folge der Coronapandemie.
Aus der EU importierte Österreich 2023 Waren im Wert von 131,35 Mrd. Euro (minus 6,3 Prozent), der Export verzeichnete mit 2,8 Prozent eine Zunahme gegenüber 2022 und betrug 137,37 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzaktivum mit der Europäischen Union belief sich auf 6,02 Mrd. Euro, nach einem Defizit von 6,56 Mrd. Euro im Jahr 2022. Rund zwei Drittel des österreichischen Außenhandels wurden mit EU-Mitgliedstaaten abgewickelt.
Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zu 2022 bei den Importen (minus 4,8 Prozent auf 71,42 Milliarden Euro) eine leichte Abnahme, bei den Exporten (plus 3,9 Prozent auf 63,39 Milliarden Euro) hingegen eine leichte Zunahme. Dadurch verringerte sich das Handelsbilanzdefizit mit Drittstaaten von 14,03 Milliarden Euro auf 8,04 Milliarden Euro.
Starkes Defizit mit China
Interessant ist auch ein Blick nach China: Mit einem Importanteil von 7,5 Prozent (15,12 Milliarden Euro) und einem Exportanteil von 2,5 Prozent (5,07 Milliarden Euro) befand sich die Volksrepublik 2023 wie auch in den Vorjahren unter den wichtigsten Handelspartnern Österreichs. Im Import nahm die Volksrepublik den zweiten Rang nach Deutschland ein, im Export fand sie sich an elfter Stelle hinter dem Vereinigten Königreich.