Chinesische Online-Händler wie Temu oder Shein sollen strenger als bisher kontrolliert werden. Das forderte Rainer Trefelik, Handelsobmann der WKÖ am Montag bei einer Podiumsdiskussion. Die aktuelle stichprobenartige Kontrolldichte bei rund 30.000 Temu-Paketen, die täglich nach Österreich kommen, sei zu gering und unfair den österreichischen Händlerinnen und Händlern gegenüber. Andrea Reuter vom Zollamt hielt dagegen, dass systematische Zollkontrollen nicht möglich wären.
„Die EU muss Zähne zeigen“
Dementsprechend hoch seien auch die Mängel der chinesischen Billigprodukte. 95 Prozent der aus China importieren Spielwaren würden europäischen Standards nicht entsprechen, rechnet Werner Wutscher (New Venture Scouting) vor. „Die EU muss Zähne zeigen“, um vor allem bei der Rechtsdurchsetzung Fairness zwischen den chinesischen Plattformen und österreichischen Händlern zu schaffen, so Wutscher. Weiters müsse man den Konsumentinnen und Konsumenten bewusst machen, welchen Einfluss sie mit ihrem Konsum haben und was die Folgen davon seien. Trefelik erachtet hier vor allem Aufklärung bei der Jugend als wichtig, da diese anteilsmäßig häufiger bei solchen Händlern bestelle.
China-Händler nicht im Abfall-System
Ein weiteres Ungleichgewicht sieht der Prokurist von Altstoff Recycling Austria (ARA), Reinhard Pinter, in puncto Abfallkosten. Die Verpackungen der vielen Pakete werden zu Abfall, der gesammelt, sortiert und verwertet werden muss. Die Kosten hierfür würden aktuell jene Unternehmen bezahlen, die bei einem Sammel- und Verwertungssystem sind. Die beiden chinesischen Konzerne seien nicht bei solch einem System dabei, obwohl ihr Müll genauso in den Container komme und von den anderen gezahlt werde. Das schlägt sich laut Pinter auch bei den Produktpreisen nieder.