Die Gewerkschaft vida erhöht den Druck in den stockenden Lohnverhandlungen für 9000 Speditions- und Lagereibeschäftigte und hat ihre Warnstreik-Pläne für kommende Woche konkretisiert. Die Vorbereitungen für jeweils dreistündige Ausstände in 30 Betrieben in mehreren Bundesländern am Dienstag und Mittwoch (25. und 26.6.) laufen. Man habe den Arbeitgebervertreterinnen und -vertretern der Wirtschaftskammer aber noch einen Gesprächstermin für Montag angeboten.
Ob dieses Treffen stattfindet, war am Freitagnachmittag offen. Genauso offen war, ob es dann zu einer Lösung reichen könnte, die die angedrohte Eskalation noch abwendet. Die Warnstreiks könnten zu leichten Verzögerungen in der Lieferkette führen.
„Die Beschäftigten sind empört und streikbereit, weil ihnen die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber nicht die volle rollierende Inflationsabgeltung in Höhe von 7,8 Prozent und ein echtes Lohnplus zubilligen wollen“, hieß es in einer Mitteilung der vida gegenüber der APA. „Ein Lagerarbeiter bzw. Staplerfahrer verdient im Schnitt 2.000 bzw. 2.200 Euro brutto im Monat. Da ist es nur umso verständlicher, dass die Beschäftigten nicht mehr länger auf ihre dringend benötigten Teuerungsabgeltungen und ein echtes Lohnplus warten wollen.“
„Können einem solchen Angebot nicht zustimmen“
Also gebe es „Nachverhandlungsbedarf bei der Höhe der Abgeltung der Inflation ab 1. April 2024 sowie beim Umgang mit Überzahlungen“. Der reale Kaufkraftverlust für große Teile der Belegschaft sei im jetzigen informellen Angebot „bedauerlicher Weise immer noch enthalten. In Anbetracht der Lage unser Kolleginnen und Kollegen können wir einem solchen Angebot nicht zustimmen.“
Dem Vernehmen nach gab es am gestrigen Donnerstag ein informelles Gespräch der KV-Partner, das aber noch nicht zum Durchbruch führte. Zuvor hatte es geheißen, die Arbeitgeber bieten 5,8 Prozent.