In Griechenland wird über die Arbeitszeit debattiert - und diese wird jetzt ausgeweitet. Die konservative Regierung hat ein Gesetz beschlossen, mit dem ab 1. Juli die Sechstagewoche in Kraft tritt. Nicht generell, nicht für alle und nicht immer, aber Arbeitnehmer können sich in Griechenland nicht weigern, wenn von ihnen verlangt wird, auch noch einen sechsten Tag zu arbeiten. Demnach wird die maximal zulässige Arbeitszeit auf bis zu 48 Stunden erhöht.

Fällt der sechste Arbeitstag auf einen Samstag, erhalten die Arbeitnehmer einen Lohnzuschlag von 40 Prozent, an Sonn- und Feiertagen sogar 115 Prozent zusätzliches Gehalt.

Diese Maßnahme soll helfen, die Arbeitskräfteknappheit auszugleichen und die wirtschaftliche Situation im Land zu verbessern. „Ziel ist es, dass vor allem Industrieunternehmen mit rotierender Schichtarbeit und hoch spezialisiertem Personal ihre Abläufe nicht unterbrechen müssen“, zitiert die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) das griechische Arbeitsministerium.

Außerdem soll dadurch auch die boomende Schwarzarbeit eingedämmt werden, da einige Unternehmen schon längst länger arbeiten lassen. „Nun wird diese Extraarbeit aus der Schatten- in die legale Wirtschaft gebracht“, sagt eine Sprecherin des Ministeriums.

Nicht alle Branchen sind betroffen - Beamte sind sogar ausdrücklich von der Sechstagewoche ausgenommen. Grundsätzlich steht diese Option allerdings sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor zur Verfügung, insbesondere in Bereichen wie Banken, Versorgungsunternehmen und der Landwirtschaft.