Die Inflationsrate für Österreich ist weiter rückläufig. Im Mai stiegen die Preise im Jahresabstand laut Daten der Statistik Austria um 3,4 Prozent – in der Schnellschätzung war man noch von 3,3 Prozent ausgegangen. „Die Inflation in Österreich ebbt langsam weiter ab. Im Mai 2024 ging die Teuerung auf 3,4 Prozent zurück, nachdem sie im April noch 3,5 Prozent betragen hatte. Vor allem beim Wohnen hat der Preisauftrieb deutlich nachgelassen. Auch bei Lebensmitteln stiegen die Preise im Mai unterdurchschnittlich, in der Gastronomie hingegen mehr als doppelt so kräftig wie die allgemeine Inflation“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Die Preise für Restaurants und Hotels (durchschnittlich plus 7,5 Prozent) zählten im Jahresabstand zu den Treibern der Inflation. Die Teuerung fiel aber geringfügig weniger stark aus als im April (plus 7,6 Prozent). Die Teuerung für Wohnung, Wasser, Energie fiel mit durchschnittlich plus 2,6 Prozent indes deutlich schwächer aus als im April (plus 3,3 Prozent). Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mussten Konsumenten um durchschnittlich 2,8 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr. Für April wies Statistik Austria hier noch einen Anstieg um 3,2 Prozent aus.

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Mai im Jahresabstand um 4,3 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 4,8 Prozent.

Inflation im Euroraum legt wieder etwas zu

Die Inflation im Euroraum zieht wieder an. Die Verbraucherpreise legten im Mai in der 20-Länder-Gemeinschaft binnen Jahresfrist um 2,6 Prozent zu, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Noch im April war die Rate bei 2,4 Prozent gelegen. In Österreich ist die Inflation zwar rückläufig, mit 3,4 Prozent aber immer noch deutlich höher als im Euroraum.

Für die Europäische Zentralbank (EZB), die eine Inflationsrate von 2,0 Prozent anstrebt, kommt der erste Anstieg der Teuerung in diesem Jahr ungelegen. Sie hatte Anfang Juni erstmals seit fast fünf Jahren die Zinsen wieder gesenkt. Angesichts des jüngsten Zuwachses der Inflation hielten sich die Währungshüter aber zu ihrem weiteren Kurs weitgehend bedeckt. Die EZB lege sich nicht auf einen bestimmten Zinspfad fest, hatte Notenbank-Chefin Christine Lagarde gesagt.