Die Fahrradbotinnen und -boten setzen am kommenden Montag, 17. Juni, ihre Streiks fort. Der Ausstand wurde für den Zeitraum von 17:30 Uhr und 22 Uhr in Wien, Graz, Salzburg und Klagenfurt fixiert, teilt die Gewerkschaft vida mit. Grund dafür sei „der seit Monaten anhaltende Stillstand bei den KV-Verhandlungen“. Der Streik wurde damit genau auf jenen Tag gelegt, an dem Österreich mit dem Spiel gegen Frankreich ins Fußball-EM-Turnier einsteigt.
In Wien wird bei Lieferando und Foodora gestreikt, in einzelnen Landehauptstädten bei Lieferando. In Graz wird dies beim Lieferando-Hub in der Neutorgasse der Fall sein, in Klagenfurt am Neuen Platz. Auch am 21. und 25. Juni werde dann „bewusst in der Zeit der Fußball-Europameisterschaft gestreikt“ – auch an diesen beiden Tagen sind Österreich-Spiele angesetzt.
„Fordern endlich faires Angebot“
Die Arbeitgeber und die Wirtschaftskammer Österreich seien nicht bereit, „mit uns über faire Lohnerhöhungen zu verhandeln, die über der Armutsgrenze liegen“, kritisiert Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida. „Der Monatslohn in dieser Niedrigentlohner-Branche liegt mit 1430 Euro netto deutlich unter der aktuellen Armutsgrenze, die in Österreich seit April 2024 1572 Euro beträgt.“ Doch das Angebot der Arbeitgeber liege seit Monaten bei nur 5,8 Prozent. Das decke nicht einmal die von der Gewerkschaft geforderte rollierende Inflation für das Jahr 2023 in Höhe von 8,7 Prozent ab. „Wir fordern den Sozialpartner auf, endlich ein faires Angebot auf den Tisch zu legen, wir sind verhandlungsbereit“, so Petritsch.