Ein besonderer Spatenstich im US-Bundesstaat Wyoming: Das Unternehmen Terrapower, das von Microsoft-Gründer Bill Gates finanziert wird, startete den Bau des ersten Natrium-Atomkraftwerks. Es wird auf dem Gelände des Naughton Power Plant gebaut, wo bis 2026 noch Strom aus Kohle gewonnen wird. Das Unternehmen rechnet mit einem Start der Stromproduktion im Jahr 2030. Gates schreibt in seinem Blog, dass diese Technologie die Stromgewinnung auf der ganzen Welt „revolutionieren“ soll.
Natrium kühlt das Kraftwerk
Gates und Terrapower tüfteln schon seit einiger Zeit an der neuartigen Natrium-Technologie. Laut Gates soll es die „fortschrittlichste Nuklearanlage der Welt“ sein. Das Besondere an diesem Konzept ist, dass das Atomkraftwerk nicht mit Wasser, sondern mit flüssigem Natrium gekühlt wird. Der versprochene Vorteil: Der Siedepunkt des Natriums sei höher und das Kühlmittel muss nicht durch das System gepumpt werden, wie beispielsweise das Kühlwasser.
Die Folge ist, dass das Kraftwerk auch bei einem Stromausfall gekühlt werden kann. In konventionellen AKW stehen Notstromgeneratoren für diesen Ernstfall bereit, damit es nicht zu einer Kernschmelze kommt. Gates behauptet, es handle sich bei diesem Kraftwerk um ein sichereres Design als bei konventionellen Kraftwerken.
Genehmigung fehlt
Obwohl der Spatenstich erfolgt ist, fehlt noch etwas Essenzielles: die Genehmigung der US-Atombehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC). Wenn diese das Kraftwerk bewilligt, will man alsbald mit dem Betrieb starten. Das AKW soll zu Spitzenzeiten eine Leistung von 500 Megawatt aufweisen können, die Kosten sollen sich auf rund eine Milliarde Dollar belaufen.