Fachkräftemangel, Lieferketten-Engpässe, Materialknappheiten, Rohstoffpreise, Terror: Die Möglichkeiten des Eintritts von Ereignissen, die nachteilige Auswirkungen für Menschen oder für Unternehmen in sich bergen, die Risiken also, nehmen zu. Und mit ihnen der Bedarf an Sicherheit, an Versicher-bar-keit. Ein weites Feld also für den Risikomanager und Versicherer AON.

Der Weltkonzern hat sein Headquarter in Chicago, beschäftigt 50.000 Mitarbeiter in 120 Ländern und ist vielen Fußballfans noch gut bekannt als Trikotsponsor von Manchester United, der er von 2009 bis 2014 war. Aber AON geht auch regional „ins Risiko“. In Österreich beschäftigt das Unternehmen aktuell 330 Mitarbeiter und macht 45 Millionen Euro Umsatz (2023).

Im Fokus sind sondern Industrie und Gewerbekunden quer durch alle Branchen, Speditionen, Ziviltechniker, Sozialunternehmen und kommunale Unternehmen. Geschäftsführer ist der Klagenfurter Harald Luchs, der angetreten ist, den lokalen Marktanteil von aktuell 16 Prozent auszubauen, obwohl ein Verdrängungswettbewerb herrscht. Talent Management und Cybersecurity hat Luchs dabei als zwei der wichtigsten Märkte, also größte Risiken ausgemacht. Risiken, die auch die Kunden, die Unternehmerinnen und Vorstände selbst als bedeutend einschätzen, bedeutender als Naturkatastrophen. „Vorsorge statt Versicherung“, ist dabei das AON-Motto. „In Österreich, auch in Kärnten, passieren viel mehr Cyberangriffe als an die Öffentlichkeit kommen. Wir schützen unsere Kunden nicht nur mit Versicherungslösungen, sondern auch mit Handlungsanleitungen, wie sie einen Angriff vermeiden bzw. was sie bei einem Angriff tun sollen“, sagt Luchs.

AON Austria-Geschäftsführer Luchs: „Unser Geschäft ist konjunkturunabhängig. Wir sind auf Expansionskurs.“
AON Austria-Geschäftsführer Luchs: „Unser Geschäft ist konjunkturunabhängig. Wir sind auf Expansionskurs.“ © Weichselbraun Helmuth

Risiko: Mitarbeitermangel

Das Gewinnen und Halten von Mitarbeitern werde speziell auch für Kärntner Unternehmen eine zunehmende Herausforderung. „Man denke nur an den Koralmtunnel und daran, dass schon jetzt 60.000 Kärntner in der Steiermark arbeiten.“ Bei hohen Versicherungssummen von hunderten Millionen bildet AON Versicherungskonsortien - sonst wären die Risiken nicht mehr versicherbar.

Wachstumspotenzial in Kärnten

Auch in Kärnten wächst AON. Jörg Remschnig führt von Klagenfurt aus ein Team von sechs Vertriebsmitarbeitern. Zu den Kunden zählen die Kelag, Wild in Völkermarkt, Europlast in Dellach im Drautal ebenso wie die Stadtgemeinde Spittal/Drau. „Unser Vorteil ist, dass wir globales Know-how lokal einsetzen können“, sagt Remschnig. Immer stärker gehe es in Richtung Unternehmensberatung bzw. Bilanzschutz, wie es im Versicherungsjargon heißt. Auch Kreditversicherung, also die Versicherung gegen Zahlungsausfälle, boomt. Steigend ist auch der Beratungsanspruch bezüglich Nachhaltigkeit. Luchs: „Ein Thema, das wir uns selbst zu Herzen nehmen. Ein Thema aber auch, dass für die Unternehmen, unsere Kunden mit hohem Aufwand verbunden ist - man denke nur an Nachhaltigkeitsberichte, die vielfach Standard sind. Solche Aufgaben kommen zunehmend auf den Mittelstand zu.“

Versicherung gegen Kidnapping

Daneben versichert Aon auch Spezialrisiken wie etwa die Kidnapping- und Lösegeldversicherung - auch dagegen sichern sich Unternehmen, die Mitarbeiter in Krisengebieten beschäftigen (etwa wegen eines Bauauftrags) immer öfter ab.