Es ist eine Geschichte, die Christof Weissenseer gerne erzählt und auch in Projektbesprechungen im In- und Ausland immer wieder anbringt. „Ich werde nie vergessen, wie ein junger Monteur, der mittlerweile Montageleiter ist, auf meine Frage, warum er es so eilig hat, geantwortet hat: ,Ich darf heute den Lebenstraum der Familie Soundso erfüllen´.“

Darum gehe es in seinem Metier ja: mit Häusern Lebensträume erfüllen. Und das macht seine Weissenseer Holz-System-Bau GmbH aus Greifenburg nachhaltig gut. Von einem regionalen Handwerksbetrieb mit zwei Mitarbeitern, den Weissenseer (56) mit nur 21 Jahren von seinem Vater übernommen hat, entwickelte sich das Unternehmen zu einem international agierenden Holzbauunternehmen mit 50 Mitarbeitern, das heute aus 15 verschiedenen Firmen besteht - zwei davon in Berlin, das neben Wien ein Hauptmarkt ist. Weissenseer ist die dritte Generation bzw. der dritte Christof. Sein Großvater Christof Müller hat den Betrieb 1930 gegründet.

Von Anfang an hat Christof Weissenseer, der auch Honorarkonsul von Kasachstan ist, den Fokus auf den Bau von Passivhäusern, auf CO2-Reduktion, Energieautarkie und Innovation gelegt. Holz ist Hauptbaustoff. Hybride Bauweisen in Verbindung mit Holz setzt Weissenseer im mehrgeschossigen Wohnbau ein. Die Unternehmenszentrale ist natürlich auch ein Passivhaus und nahezu emissionsfrei.

Wiederverwertbare Baustoffe

Weissenseer setzt sich auch für Forschungskooperationen und integrale Planungen ein, bei der die Projektpartner von Anfang an mit dabei sind. Seine Vision: eine Rücknahme- bzw. Rückbaugarantie für Häuser. Jeder Baustoff soll wiederverwertbar sein. Die Unternehmensphilosophie und kreative Projekte wie das klimafreundliche Bürogebäude „Free City“ in Freistadt haben Christof Weissenseer jetzt den Nachhaltigkeits-Preis Trigos in der Kategorie „Vorbildliche Projekte“ eingebracht.

Eigentlich wollte der HTL-Absolvent Architektur studieren. „Aber ich bereue nichts.“ Weissenseer ist Vater von Christof (22) und Anna Lena (24). Anlässlich seiner zweiten Eheschließung - mit Juliana - und, „weil mich alle ohnehin immer mit ,Herr Weissenseer‘ angesprochen haben“, änderte er - gewissermaßen auch das eine Energiesparmaßnahme - seinen Familiennamen von Müller in Weissenseer. Das sei gar keine einfache Sache gewesen. „Es hieß, tote Dinge können kein Nachname sein. Aber meine Firma ist doch kein totes Ding!“ Ein erhob Einspruch und bekam Recht, der Weissenseer.