Bessere Chancen beim Besetzen von offenen Stellen, für die besonders schwer Arbeitskräfte zu finden sind, können sich jene Kärntner Betriebe und Pflegeeinrichtungen erhoffen, die ab sofort auf den ersten Branchenaufruf der neuen Arbeitskräfteagentur des Landes reagieren. In einem ersten Schritt kann in den Bereichen Elektrotechnik, Metallverarbeitung sowie Gesundheit und Pflege der aktuelle Fachkräftebedarf online eingemeldet werden.

Geöffnet sind die ersten Branchencalls bis 30. August. So lange können Unternehmen über das auf www.carinthia.com eingerichtete Online-Portal einsteigen. Die Prüfung und Zuteilung erfolgt durch die im Expertenrat vertretenen Sozialpartner.

Suche über AMS oder Agentur

Um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden, müssen die Betriebe im Zuge der Bedarfsanmeldung bekannt geben, ob die Betriebe ihren Bedarf bereits beim AMS gemeldet haben. Und Fachkräfte aus Kärnten und Österreich hätten immer Priorität, erklärte der zuständige Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP): „Erst bei nachweislich erfolgloser Suche im inländischen Arbeitsmarkt wird die Agentur tätig.“ Die Unternehmer müssten das Stellenprofil und die Anforderungen möglichst genau festlegen.

Es sei ein Schritt, um den sich zuspitzenden Arbeitskräftemangel mittelfristig abzufedern. Dafür baut die Agentur, also die Mitarbeiter des Personaldienstleisters Trenkwalder, einen Bewerberpool für Kärnten auf, aus dem in der Folge das Matching erfolgt. Bis zu fünf Millionen Euro stellt das Land, anhängig von den Calls, jährlich bereit.

„Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, qualifizierte Personen für Kärnten zu begeistern, das hilft den Unternehmen ebenso wie dem ganzen Wirtschafts- und Lebensstandort“, betont Wirtschaftskammerspräsident Jürgen Mandl und fügt hinzu: „Die bevorstehenden Monate sehe ich als Testphase, in der man wichtige Erfahrungen bei der Anwerbung von Arbeits- und Fachkräften im Ausland sammeln wird.“

Da der Ablauf soll möglichst unbürokratisch sein soll, da der Weg bis hin zur erfolgreich vermittelten Fachkraft aber vielen Schritte erfordert, wird auf der Homepage des Standortmarketings der gesamte Ablauf skizziert. Je Vermittlung beteiligen sich die Betriebe mit einem Kostenbeitrag von 3500 Euro.