Nach dem Zusammenbruch der Immobiliengruppe Signa rund um den Tiroler Investor René Benko hat auch die Staatsanwaltschaft in Berlin Untersuchungen eingeleitet. Zur Insolvenz der ehemals zu Signa gehörenden KaDeWe Group gebe es Ermittlungen, teilte die Anklagebehörde am Dienstag mit und bestätigte damit einen Bericht der deutschen „Bild“-Zeitung. Vorprüfungsverfahren gebe es zudem im Zusammenhang mit der Insolvenz der Signa-Gruppe, zu der knapp 170 Unternehmen gehört hätten.
„Im Rahmen dessen werden derzeit Unterlagen gesichtet - insbesondere in Hinblick auf Tatvorwürfe des Bankrotts, der Untreue und des Subventionsbetrugs“, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Offen sei noch, welche Personen als Beschuldigte zu führen seien. Zu Details wollten sich die Ankläger auch mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.
Größte Pleite der heimischen Wirtschaftsgeschichte
In Deutschland ermittelt im Zusammenhang mit der milliardenschweren Signa-Pleite bereits die Staatsanwaltschaft München wegen Geldwäscheverdachts und möglicher Insolvenzdelikte. Die Münchner Strafverfolger stünden im Kontakt mit anderen deutschen Staatsanwaltschaften, hatten sie erklärt. Die Vorgänge um Signa haben auch in Österreich die Ankläger auf den Plan gerufen.
Die im Einzelhandel und vor allem im Immobiliengeschäft tätige Signa hat die größte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte hingelegt. Zu der von Benko geschaffenen Signa-Gruppe gehörten neben zahlreichen Immobilien in besten Innenstadtlagen auch der deutsche Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof sowie die KaDeWe Group. Galeria soll nun an Investoren verkauft werden. Die Immobilien der KaDeWe Group rund um das Berliner Luxuskaufhaus gingen an die thailändische Central Group, die auch nach dem operativen Geschäft greift.