Seit 37 Jahren arbeitet Martin Kowatsch in der Firma RHI Magnesita in Radenthein. Bereits in der Lehrzeit engagierte sich der gelernte Betriebselektriker in der Gewerkschaft und seit 1992 ist er Betriebsrat. Sechs Jahre später übernahm er den Vorsitz. Amtsmüde ist der 52-Jährige nicht, der vor Kurzem mit 93 Prozent wiedergewählt wurde. Denn „Arbeit, Einkommen, Sicherheit und Bildung“ seien jene Dinge, die trotz der sich stetig ändernder Arbeitswelt relevant seien und für die man sich einsetzen müsse.
„Durch Automatisierung und Roboter sind jene Akkordarbeitsplätze, bei denen pro Schicht ein Arbeiter 20 bis 25 Tonnen bewegt hat, zwar weggefallen, aber die Grundfrage hat sich nicht geändert“, sagt Kowatsch, der im zweiten Bildungsweg an der Alpen-Adria-Universität ein Diplom und Doktoratsstudium absolviert hat. Diese sei nämlich nach wie vor: „Die Menschen brauchen eine gutbezahlte Arbeit.“ Dafür setzt sich der Vater von vier Kindern unter anderem als Arbeiterkammer-Vorstand, Bundesbranchenvorsitzender Bergbau, Mitglied der Kollektivvertrags-Verhandlungsteams und Pro-Ge-Vorstandsmitglied ein.
Miteinander statt Gegeneinander
„Das Miteinander muss wieder stärker forciert werden“, sagt Kowatsch wohl auch vor dem Hintergrund der letzten Kollektivvertragsrunden, bei denen durchaus raue Töne angeschlagen wurden. Aber auch zwischen den Generationen sei das wichtig. Er halte nichts davon, jungen Menschen Engagement und Arbeitswilligkeit abzusprechen. Und er betont: „Wir können auf die Jugend bauen.“