Die aktuelle Diskussion um Gigi D’Agostinos Hit „L’amour toujours“, der, wie berichtet, nicht nur der Insel Sylt, sondern offenbar auch in Kärnten von singenden Lokalgästen mit rassistischen Parolen entstellt wurde, ruft nun auch Gastro-Sprecher Stefan Sternad auf den Plan. Er betont: „Wir sind mit Leib und Seele Gastgeber, aber das setzt auch ein gewisses Verhalten unserer Gäste voraus.“ Besonders im Bereich der Abendlokale sei es auch für die Gastronomen und ihr Personal keineswegs einfach, den schmalen Grat zwischen ausgelassener Stimmung und etwaigen Grenzüberschreitungen zu jedem Moment im Auge zu behalten.

„Keine Aufpasser“

Sternads Appell: „Ich halte es für eine gesellschaftliche Aufgabe, sich und anderen klarzumachen, dass solche rassistischen Ausfälligkeiten keine Kavaliersdelikte sind, sondern klare Verstöße gegen die Rechtsordnung. Wogegen ich mich verwehre, ist der Versuch, wieder einmal die Gastronomie für gesellschaftliche Fehlentwicklungen in die Pflicht zu nehmen. Gelebte Gastfreundschaft und Offenheit Gästen und Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiten gegenüber sind die DNA des Wirte-Berufsstandes. Wir können vielleicht im Einzelfall aufklärend wirken, aber wir sind nicht die Aufpasser, Erzieher und vielleicht noch Richter, wenn sich Gäste danebenbenehmen.“

Rechtlich gesehen werde der Rahmen vom Hausrecht des Gastronomen bzw. der Gastronomin sowie vom Gleichbehandlungs- und Diskriminierungsverbot vorgegeben. Sternad: „Das ist für uns oberste Prämisse, die in diesem Zusammenhang geltenden Rechtsvorschriften sind von Seiten der Gastwirte und Gäste kompromisslos einzuhalten.“