Im heimischen Wintertourismus sind in der abgelaufenen Saison 2023/24 mit 71,12 Millionen Übernachtungen fast so viele gezählt worden wie in der Rekordsaison 2018/19 mit 72,9 Millionen. Damit habe man „recht gut an die letzte Vor-Coronasaison angeschlossen und die drittbeste Saison seit Beginn der Zählungen verzeichnet“, sagte Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) am Mittwoch in Wien. Für den Sommer zeigte sie sich zurückhaltend, aber vorsichtig positiv.
Erfolgsfaktor war im Speziellen auch der Städtetourismus, angeführt von Wien. Dieser erreichte für sich - mit 11,5 Millionen Nächtigungen nach 11,1 Millionen im Rekordwinter 2018/19 - einen neuen Rekord.

Weniger deutsche Urlauber

Im Vergleich zum Winter 2022/23 stieg die Zahl der Nächtigungen um 2,6 Prozent und die Zahl der Gäste um 5,5 Prozent. Stärkste Monate blieben wie traditionell der Februar, gefolgt vom Jänner. 54,9 Millionen Übernachtungen entfielen auf Gäste aus dem Ausland. 77 Prozent davon stammten von Deutschen. Allerdings gab es bei dem wichtigsten Herkunftsmarkt ein Nächtigungsminus von 2,6 Prozent von 26,9 auf 26,2 Millionen. Den Wegfall von russischen Gästen machten jene aus den Niederlanden wett, sagte Kraus-Winkler. Hier gab es ein Plus von 6,5 Prozent, zudem wird nun besonders auf die Niederländer auch als Sommergäste gesetzt und der Markt eigens beackert, kündigte die Politikerin etwa eine Delegationsreise noch dieser Tage dorthin an.

Zweitwichtigster Gast in Österreich waren einmal mehr Herr und Frau Österreicherin selbst - mit einem Anteil von 22,9 Prozent (Deutschland: 36,9 Prozent; Niederlande 9,4 Prozent). Verglichen mit der Rekordsaison 2018/19 blieb die Zahl mit einem Mini-Rückgang von 16,5 auf nunmehr 16,3 Mio. Nächtigungen im Rahmen der statistischen Schwankungsbreite stabil, erläuterte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas.

Vorsichtig optimistisch

Zur erwarteten Entwicklung in der nun anlaufenden Sommersaison gab sich Kraus-Winkler zurückhaltend, aber doch tendenziell positiv. Erste Analysten ließen leichte Steigerungen erhoffen, aber es seien große Verschiebungen möglich. Denn bei den Vorausbuchungen schaue es sehr unterschiedlich aus, so die Staatssekretärin. Die potenziellen Österreich-Gäste schauten sich kurzfristig das Wetter an. Das Vorjahresergebnis könnte gehalten oder leicht überschritten werden, hoffte Kraus-Winkler.

Gefragt zum Arbeitskräftemangel, der den Tourismus betrifft, sagte Kraus-Winkler, dass man verstärkt auf Mitarbeitende aus Drittstaaten setzen müsse. Im Jahresschnitt arbeiteten in der Branche in Österreich etwa 45 Prozent Österreicherinnen und Österreicher, 35 Prozent Menschen aus dem EU-Ausland, sieben Prozent aus europäischen Drittstaaten und 13 Prozent aus außereuropäischen Drittstaaten.