Keine Einigung scheint in den Kollektivvertragsverhandlungen bei den Fahrradboten in Sicht. Die Gewerkschaft wirft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Gesprächsverweigerung vor. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Sonst müssen wir davon ausgehen, dass es der WKÖ völlig egal ist, dass Arbeitnehmer, deren Monatslohn mit 1430 Euro netto deutlich unter der aktuellen Armutsgrenze liegt, schon ein halbes Jahr auf eine faire Lohnerhöhung warten müssen. Die WKÖ muss dieser Sittenwidrigkeit ein Ende machen“, schließt Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida, auch eine Weiterführung der Streiks nicht aus. 

Er erläutert, dass Boten und Botinnen laut aktuellem Kollektivvertrag derzeit einen Bruttostundenlohn von zehn Euro erhalten würden. „Zum Vergleich: Der durchschnittliche prognostizierte Bruttostundenlohn im Jahr 2024 beträgt in Österreich für Vollzeitarbeit in allen Branchen rund 28 Euro,“ erklärt Petritsch.  

Abgeltung der Teuerung

Das Angebot der Arbeitgeber liegenach fünf österreichweiten Warnstreik- und Protesttagen der Beschäftigten von Lieferando und Foodora bei 5,8 Prozent. Die Gewerkschaft fordere aber die volle Abgeltung der durchschnittlichen Teuerung 2023 in Höhe von 8,7 Prozent.