Der gebürtige Steirer Heimo Krautner ist seit Mai der neue Interspar Regionaldirektor für Kärnten und Osttirol. Er ist für sieben Interspar-Hypermärkte, fünf davon in Kärnten sowie jeweils einen in der südlichen Steiermark und in Osttirol, verantwortlich. Für den 46-Jährigen ist die neue Funktion nicht nur ein Karriereschritt, sondern er rückt damit auch vom bisherigen Dienstort Salzburg seinem Wohnort und der Familie in der Steiermark räumlich näher.

In vielen Bereichen des stationären Handels sind Selbstbedienungskassen im Vormarsch. Auch Interspar befasst sich mit dem Thema. „Wir schauen uns jeden einzelnen Standort an“, sagt Krautner. Konkrete Einführungspläne in Kärnten und Osttirol gibt es noch nicht. Denn bei Wocheneinkäufen sei es aufgrund der Menge für die Kunden einfacher, wenn sie von einem Kassierer oder einer Kassiererin unterstützt werden. Eine Lebensmittelzustellung wie in Wien und Salzburg, steht für Kärnten noch nicht auf dem Plan. Gut angenommen werde jedoch die vor Kurzem in Klagenfurt eingeführte Abholstation für online bestellte Lebensmittel. In Villach soll eine weitere etabliert werden, doch das Genehmigungsverfahren ist noch im Laufen.

Je urbaner umso veganer

„Je nach Standort des Marktes variiert das Einkaufsverhalten“, erklärt Krautner. Gefragt sind regionale Lebensmittel der Linie „Von dahoam das Beste!“, unter dem Markendach stehen in Kärnten und Osttirol rund 600 Produkte von 110 Lieferanten wie Finkensteiner Teigwaren und Kärnten Fisch. Im urbanen Bereich sind vegane Produkte wie Milch- und Fleischalternativen stärker nachgefragt als in ländlichen Gegenden. Das Spar-Eigenmarken-Sortiment umfasst mittlerweile 800 vegane und vegetarische Produkte. Der Verkaufsumsatz von Spar Veggie hat sich den vergangenen fünf Jahren laut Regionaldirektor mehr als verdoppelt. Im Vorjahr wuchs der Umsatz um 24 Prozent. Ein Trendprodukt ist etwa der vegane Leberkäse, der auch in den Spar-eigenen Tann-Fleischbetrieben hergestellt wird. „In die entsprechenden Tann-Produktionslinien und Maschinen in Wernberg und St. Pölten hat Spar Österreich bisher drei Millionen Euro investiert“, sagt Krautner.

Krautner ist für knapp 900 Beschäftigte in den Interspar-Hypermärkten verantwortlich, wovon 70 Prozent Frauen sind. Etwa 60 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Teilzeit. Doch wie Krautner betont, nicht, um mehr Freizeit zu haben, sondern weil die Teilzeitkräfte Studenten bzw. in Ausbildung sind oder Betreuungspflichten haben. Der Vater eines siebenjährigen Sohnes ist davon überzeugt, dass ein besseres Kinderbetreuungsangebot die Vollzeitquote erhöhen könnte.

Offene Stellen

Interspar ist laufend auf Mitarbeitersuche. In den Märkten sind 21 Stellen offen, davon elf Lehrlinge. In der Region (inklusive Bäckerei und Gastronomie) fehlen 55 Arbeitskräfte, davon 25 Lehrlinge. Vor allem in der Feinkost besteht Personalbedarf. Nichtsdestotrotz betont Krautner: „Auf diesen Service wollen wir nicht verzichten und wollen ihn aufrechterhalten.“ Denn es sei ein wesentlicher Teil des Einkaufserlebnisses bei Interspar, sich an der Feinkosttheke die gewünschte Menge verpacken und sich beraten zu lassen.