Montagnachmittag wurde es für die betroffenen Mitarbeiter traurige Gewissheit: Das von Firmengründer und Geschäftsführer Armin Kundigraber erhoffte Sanierungsverfahren kommt nicht zustande. Das berichtet Insolvenzverwalter Klaus Haslinglehner auf Nachfrage der Kleinen Zeitung.

Schließungsantrag eingebracht

Am Mittwoch vergangener Woche wurde über Scubajet, das innovative Wasserjetsysteme fürs Tauchen, Schnorcheln und Stand-up-Paddeln entwickelte und erzeugte, am Landesgericht Klagenfurt ein Insolvenzverfahren eröffnet. Am Montagvormittag brachte Haslinglehner den Schließungsantrag ein, die zwölf Dienstnehmer wurden in der Betriebsversammlung von Insolvenzspezialisten der Arbeiterkammer informiert. Die Beschäftigten hätten seit einem Monat kein Gehalt mehr erhalten.

Rechtsanwalt Klaus Haslinglehner ist Insolvenzverwalter für Scubajet
Rechtsanwalt Klaus Haslinglehner ist Insolvenzverwalter für Scubajet © Markus Traussnig

„Allen Beteiligten gerecht werden“

Der Einstieg eines Investors scheiterte, da dieser die dafür nötige Fortführungskaution nicht leisten wollte. Eine solche sei zu erlegen, damit es zu keinen weiteren Ausfällen für Gläubiger kommt, so Haslinglehner. Somit kommt auch kein Sanierungsplan zustande, der Betrieb wird daher geschlossen. Dennoch gebe es Hoffnung für die Mitarbeiter, man arbeite an einem Paket, das „allen Beteiligten gerecht“ werde, so Haslinglehner.

Konkret wolle der – nicht näher genannte – Investor die angemeldeten Patente, das Inventar und die Produktionsmaschinen über einen „Assetdeal“ aus der Insolvenzmasse herauskaufen und den Standort (aber nicht das Unternehmen) fortführen. „Der Standort und die Wertschöpfung würden erhalten bleiben“, so Haslinglehner, „das ist auch das Ziel von Armin Kundigraber.“ Die Gespräche mit dem Investor hätten bereits vor der Eröffnung der Insolvenz begonnen, er habe bereits eine Due-Diligence-Prüfung (Sorgfaltsanalyse) durchgeführt.

Entscheidung soll bald fallen

Nun soll es schnell gehen: In drei bis vier Wochen soll das Paket mit dem Investor geschnürt sein. „Wir wollen möglichst rasch eine Lösung“, sagt der Insolvenzverwalter. Allerdings gebe es noch eine Hürde zu überwinden: Einige Kunden hätten für einzelne Produkte viel Geld angezahlt oder den ganzen Kaufpreis erlegt. Die Waren wurden allerdings nicht ausgeliefert, da Komponenten wie etwa die Batterien fehlten. Man wolle nun im Interesse der Kunden sicherstellen, dass der Investor die Kaufverträge übernimmt. Damit hänge „alles“ an der Übernahme der Assets von Scubajet durch die Unternehmensgruppe des Investors, so Haslinglehner: : „Wir arbeiten mit Hochdruck daran.“