Rund 70 Millionen Tonnen Müll werden im Schnitt pro Jahr in Europa verbrannt. Bei dieser thermischen Verwertung spielen sogenannte Roststäbe eine entscheidende Rolle. „Sie bilden die Plattform, auf der der Müll einer hohen Temperatur ausgesetzt und schließlich verbrannt wird“, erklärt man der Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL). Dort wurde ein – nach eigenen Angaben in dieser Form einzigartiges – Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, diese Roststäbe zu 100 Prozent wiederzuverwerten. Die Nachfrage ist europaweit hoch, so kann die MFL auf Referenzprojekte in zahlreichen Metropolen verweisen, von Hamburg über Berlin bis nach Frankfurt und Wien. Seit Kurzem setzen auch Müllverbrennungsanlagen in Stockholm auf das Know-how aus Lieze und nehmen die Dienste in Anspruch. Und das funktioniert so: Während der turnusartigen Überprüfungsintervalle – in der Regel alle sechs Monate – werden veraltete Roststäbe durch die MFL abmontiert und mit Transportboxen zurück nach Liezen gebracht. „In der Gießerei beginnt der Erneuerungszyklus: Die in etwa sechs Tonnen Edelstahl pro Roststab verschmelzen im Elektrolichtbogenofen – innerhalb von nur 45 Minuten – bei einer Hitze von 1600 Grad Celsius zu flüssigem Metall“, wird betont.