Vor fast genau einem Monat haben Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und Markus Stix, Geschäftsführer der Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA), die Wiederbelebung der sogenannten „Bundesschätze“ eingeläutet. Oder eigentlich neu aufgesetzt. Dahinter verbergen sich ein Geldanlage- und Sparprodukt des Bundes, Staatsanleihen für Privatanleger, die online auf dem Portal www.bundesschatz.at gezeichnet werden können.

Für einige kritische Stimmen sorgt der Umstand, dass die Voraussetzung dafür eine Registrierung bei ID Austria mit Vollfunktion ist. Das, so wurde teils moniert, schließe weniger online-affine Bürgerinnen und Bürger womöglich aus.

Markus Stix teilt auf Anfrage der Kleinen Zeitung mit, dass es „aufgrund der Neuheit des Produktes in den ersten Wochen zu vermehrten Kundenanfragen“ gekommen sei. Er hält aber auch fest: „Die technische Abwicklung des Produktes bzw. der Bundesschatz-Applikation läuft reibungslos. Vermehrte Korrespondenz gab es lediglich zum Thema ID Austria.“

Binnen zwei mehr als 450 Millionen Euro eingezahlt

Ab einer Einlage von 100 Euro ist man dabei, Spesen oder Kontoführungsgebühren werden keine verrechnet. Die Bundesschätze teilen sich in zwei Bereiche, in „Klassische Bundesschätze“ und in „Grüne Bundesschätze“. Die Zinsen hängen von der jeweiligen Laufzeit ab und liegen aktuell zwischen 3,50 Prozent p.a. (ein Monat Laufzeit) und 2,50 Prozent p.a. (bei zehn Jahren Laufzeit). Auch hier zeigt sich also die inverse Zinskurve, die bei längerfristigen Anlagen für niedrigere Renditen sorgt – ein Phänomen, das im Zuge der zu erwarteten EZB-Zinssenkungen zunehmend zurückgedrängt werden sollte.

Und wie fällt das erste Fazit seitens der OeBFA aus? „Wir sind mit dem Produktstart von Bundesschatz sehr zufrieden. Innerhalb der ersten beiden Wochen haben bereits über 25.000 Privatanlegerinnen und Privatanleger ein Konto eröffnet und mehr als 450 Millionen Euro eingezahlt“, betont Stix. Davon entfalle derzeit rund ein Viertel des Volumens auf grüne Bundesschätze. Ein weiteres Update dazu sei im Laufe des Juni geplant. Mit der grünen Variante werden „unmittelbar und ausschließlich nachhaltige Projekte finanziert“, so das Versprechen.