Die Vorbereitung war weit fortgeschritten, vielseitige und internationale Referentinnen und Referenten angekündigt, die Plakate quer über Graz verstreut. Doch jetzt die Hiobsbotschaft: Das Fifteen Seconds Festival, eine weit über Graz und die Steiermark hinaus strahlende Konferenz, wird abgesagt. Zwei Wochen vor dem avisierten Start am 6. Juni. Thematisch hätte sich die Veranstaltung heuer um acht, betont zukunftsrelevante, Themen drehen sollen. Um Fragen zur Zukunft der Arbeit oder den Folgen einer zunehmend vernetzten Mensch-Maschine-Welt beispielsweise.

Zu all dem kommt es nicht mehr. Von der „schwierigsten Entscheidung in unserer 10-jährigen Geschichte“ schreibt das Team rund um die Fifteen-Seconds-Gründer Stefan Stücklschweiger und Thiemo Gillissen in einer Erklärung, die der Kleinen Zeitung vorliegt. Begründet wird das nunmehrige Aus mit „zahlreichen kurzfristigen Absagen von teilweise langjährigen Sponsoren“. In den vergangenen Wochen hätte man „als Team alles gegeben, um die entstandene Finanzierungslücke zu schließen“. Schlussendlich müsse man diese „Versuche heute beenden“.

Zugleich sei die Ausgangslage schwierig gewesen, weil „die letzten vier Jahre, seit Beginn der Pandemie, wirtschaftlich so herausfordernd“ waren, wie die Veranstalter mitteilen. Man würde deswegen nicht „über die finanzielle Stärke in Form von Rücklagen verfügen, um einen solchen Verlust zu verkraften“.

Festival bringt 90 Prozent des Umsatzes

Eine Folge der Festivalabsage: Die als Veranstalter agierende Fifteen Seconds Events GmbH bereitet einen Insolvenzantrag vor, der noch diese Woche eingebracht werden soll. „Die Absage der Veranstaltung, die über 90 Prozent unseres Jahresumsatzes ausmacht, zwingt uns leider dazu“, heißt es vom Unternehmen, das in der Mitteilung auch „unser Scheitern eingesteht“. Zugleich wolle man sich bei „allen Ticketkäuferinnen und Ticketkäufern, Sponsorinnen und Sponsoren, Lieferantinnen und Lieferanten, Kooperationspartnerinnen und -partner und Volunteers von ganzem Herzen entschuldigen“.

Jedenfalls werde man als Unternehmen „in den kommenden Wochen unser Möglichstes tun, den Schaden zu begrenzen und mit allen Stakeholdern transparent und unmittelbar kommunizieren“.