In die stockenden KV-Verhandlungen bei den heimischen Fahrradbotinnen und Essenzustellern erhöht die Gewerkschaft den Druck. Am Dienstag nach Pfingsten werden die Beschäftigten in der Hauptbestellzeit zwischen 17.30 und 22 Uhr ihre Warnstreiks fortsetzen, kündigte die Gewerkschaft vida an. Bereits diese Woche fanden Proteste statt. Am 21. Mai werde bei Lieferando und Foodora in Wien gestreikt, in Salzburg, Graz, Innsbruck und Klagenfurt vor Lieferando Hubs.
Die KV-Verhandlungen stocken, nach mittlerweile sechs Runden gibt es keine Einigung. Die Gewerkschaft fordert für die rund 2.000 Betroffenen ein Lohnplus von 8,7 Prozent, die Arbeitgeber bieten 5,8 Prozent. Einen neuen Gesprächstermin gibt es derzeit noch nicht. Laut Gewerkschaft liegt der Monatslohn mit 1.430 Euro netto deutlich unter der aktuellen Armutsgrenze, die in Österreich seit April 1.572 Euro betrage.
Schwierige Verhandlungen
„Die Arbeitgeber und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sind nicht bereit, über faire Löhne zu verhandeln, die über der Armutsgrenze liegen“, kritisiert Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida.
Das Angebot der Arbeitgeber liegt seit Monaten bei nur 5,8 Prozent. Das decke nicht einmal die von der Gewerkschaft geforderte rollierende Inflation für das Jahr 2023 in Höhe von 8,7 Prozent ab. „Wir fordern den Sozialpartner auf, endlich ein faires Angebot auf den Tisch zu legen, wir sind verhandlungsbereit“, betont Petritsch. „Fertigt man die rund 2.000 Beschäftigten, für die der KV gilt, mit nur um 5,8 Prozent höheren Löhnen statt der von uns geforderten 8,7 Prozent ab, führt dies bis zu ihrer Pensionierung zu einem Einkommensverlust von 42.000 Euro“, ist der vida-Gewerkschafter empört.