Mehr als drei Jahrzehnte seiner rund 43 Jahre andauernden Berufslaufbahn, die er nach einem Studium für Montanmaschinenwesen an der Montanuniversität Leoben gestartet hat, war Franz Rotter Teil der Voestalpine. Davon die letzten 13 Jahre als Vorstand ein Erfolgsschmied der Division „High Performance Metals“. Ende März nahm er Abschied, dass der gebürtige Zeltweger, der im Juli 67 Jahre alt wird, nicht in den „echten“ Ruhestand übertrat, verwundert kaum. So wurde er vor Kurzem zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Mayr-Melnhof Holz AG (knapp 1700 Beschäftigte, gut eine Milliarde Euro Jahresumsatz) bestellt. In dieser Funktion folgte er Rainer Zellner nach, der nach elf Jahren als Aufsichtsratspräsident keine weitere Periode anschließen wollte.
„Mit seinem Wissen, seiner Energie und seiner Hartnäckigkeit hat Rainer Zellner von 2013 bis 2024 maßgeblich zur Gesundung unseres Unternehmens und dem notwendigen Kulturwandel beigetragen“, streut Eigentümer Franz Mayr-Melnhof zum Abschied Rosen. Mit Rotter „dürfen wir einen erfolgreichen Industriemanager mit umfangreicher internationaler Erfahrung und unternehmerischem Weitblick als Präsident des Aufsichtsrats willkommen heißen“, sagt Mayr-Melnhof. „Ein Blick in seine bisherige Biografie zeigt eindrucksvoll die effektive Umsetzung vieler Ideen und das Vorantreiben zahlreicher Neuerungen.“
Und Neuerungen gab es bei MM Holz in jüngerer Vergangenheit einige. Vor fast genau einem Jahr ist das neue Brettsperrholzwerk in Leoben eröffnet worden, das um 175 Millionen Euro errichtet wurde. Noch laufe die Hochfahrphase des Hightechwerks, teilt das Unternehmen mit. Das sei der richtige Zeitpunkt, „denn in Zeiten des Klimawandels müssen wir verstärkt auf den regional verfügbaren, nachhaltigen Rohstoff Holz setzen“, betont CEO Richard Stralz.
Nachhaltigkeit spiele auch bei der Energieversorgung eine zentrale Rolle: So genehmigte der Aufsichtsrat 2022 auch ein Investitionsvolumen von 13,5 Millionen Euro für die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern und Werkshallen der Standorte in Österreich, Deutschland und Tschechien. „Heuer gehen diese Anlagen sukzessive in Betrieb.“ Auf den Dächern des neuen Brettsperrholzwerks werde „eine 3,8-Megawatt-Peak-Anlage zusätzlich zum eigenen Biomassekraftwerk für ökologische Strom- und Wärmeversorgung sorgen“.