Es war ein friedlicher, um nicht zu sagen sympathischer Streik, der beim Lieferdienst Lieferando am Ring in Klagenfurt Mittwochmittag stattgefunden hat. Wie berichtet ist der Stillstand bei den Kollektivvertragsverhandlungen der Grund, warum die Essenszusteller von Lieferando und Foodora in Wien, Graz, Innsbruck und eben Klagenfurt bereits zum zweiten Mal seit März auf die Straße gingen und über die Mittagszeit kein Essen ausgeliefert haben. Das Angebot der Arbeitgeber liegt bei 5,8 Prozent, während die Gewerkschaft die Abgeltung der rollierenden Inflation von 8,7 Prozent fordert. Ihr Motto: „Arbeit darf nicht arm machen.“

In Klagenfurt sind bei Lieferando 35 Mitarbeiter beschäftigt, sie gehören mit ihren orangen Jacken mittlerweile zum Stadtbild, ebenso wie die Fahrradboten mit den pinken Jacken vom Mitbewerber Foodora, wo in Klagenfurt jedoch nicht gestreikt wurde, weil dort mehrheitlich mit freien Dienstnehmern gefahren wird.

Lieferando-Betriebsrat ist in Klagenfurt Simrandeep Sandhu: „Ich bin vor drei Jahren während Corona eingestiegen, der Job macht mir Spaß. Aber unser Kollektivvertrag ist sehr jung, er gehört dringend aufgebessert.“ Dazu gibt es immer mehr zu tun, weil auch in Klagenfurt und Umgebung die private Küche immer öfter kalt bleibt. Und die Touren werden länger. Sie reichen schon bis Hörtendorf, Krumpendorf, Wölfnitz und Viktring. Die Passanten, ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto, zeigten Verständnis für den Streik. Manchen hupten aus Solidarität.