Es war einer der größten steirischen Insolvenzfälle der vergangenen Jahre: Geomix mit Sitz in Liezen, spezialisiert auf den Handel mit Sportartikeln – insbesondere im Teamsportbereich (Direkt- und Online-Vertrieb) – musste im Vorjahr Insolvenz anmelden. Nun ist klar: Die intensiven Sanierungsbemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Das Unternehmen musste einen Konkursantrag einbringen, wie die Gläubigerschützer von KSV1870 und AKV berichten. Ob sich eine Weiterführung machen lässt, ist offen – und wird vom Masseverwalter zu entscheiden sein. „Trotz intensiver Bemühungen konnte die im Sanierungsplan vorgesehene Akquise neuer Investoren zur Schaffung der notwendigen Liquidität nicht im ausreichenden Maß umgesetzt werden“, so der KSV1870.

Der KSV gibt die Passiva mit rund 16,3 Millionen Euro an, 74 Dienstnehmer und 200 Gläubiger sind betroffen. Zum Insolvenzverwalter wurde Gernot Prattes, Rechtsanwalt in Bruck an der Mur, bestellt.

„Betrag konnte nicht aufgebracht werden“

„Nach den Ausführungen im nunmehrigen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens wird ausgeführt, dass trotz intensiver Bemühungen die im Sanierungsplan vorgesehene Akquise neuer Investoren zur Schaffung der notwendigen Liquidität nicht in ausreichendem Maß umgesetzt werden konnte“, berichtet der AKV. Es sei davon auszugehen, „dass es nunmehr zu einer Verwertung des Unternehmens kommt“. Der Sanierungsplan habe eine Quote von 20 Prozent vorgesehen, wobei fünf Prozent als Barquote auszuschütten waren, sowie jeweils fünf Prozent binnen 8, 16 und 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplans. „Der zur Finanzierung der zweiten Rate notwendige Betrag konnte jedoch nicht aufgebracht werden, sodass die Sanierung als gescheitert anzusehen ist und nun ein neuerliches Konkursverfahren eröffnet wurde. Es kommt somit zum relativen Wiederaufleben der angemeldeten und anerkannten Altforderungen in Höhe von 75 Prozent“, so der AKV.

Weiters wird mitgeteilt: „Die Schuldnerin hat insgesamt sechs Unternehmensbeteiligungen, zum Teil im Ausland. Zudem befindet sich eine weitere Tochtergesellschaft, geomix de Vertriebs GmbH, in Deutschland. Hinsichtlich dieser Gesellschaft wurde ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Hinsichtlich zweier weiterer Gesellschaften wurden ebenfalls Konkursverfahren eröffnet“, so der AKV. „Die Ursachen der Insolvenz werden in den letzten Jahren massiv verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Sportartikelbranche und dem Ausfall eines Großkunden in Deutschland gesehen, was zu entsprechenden Liquiditätsengpässen geführt habe“, zitiert der AKV aus dem Antrag.