Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 50.000 Beschäftigten der Chemischen Industrie scheiterten auch in der fünften Verhandlungsrunde, wie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in Aussendungen mitteilten. Arbeitgeber-Verhandlungsleiter Berthold Stöger kritisierte die übermäßig hohen Forderungen. Für die Arbeitnehmer-Verhandler Alfred Artmäuer (PRO-GE) und Günther Gallistl (GPA) ist ein Angebot unter der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate nicht tragbar. „Wir haben uns heute die Unterstützung von Betriebsrät:innen in ganz Österreich eingeholt. Ab morgen werden neuerlich Betriebsversammlungen einberufen und anschließend gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen beschlossen“, so Artmäuer und Gallistl.
Die Arbeitgeber boten zuletzt für Einkommen bis 4000 Euro eine Erhöhung um 5,8 Prozent an, für Gehälter darüber „eine etwas niedrigere prozentuelle Erhöhung“, teilte der Fachverband der chemischen Industrie mit. „Das letzte Angebot der Arbeitgeber von durchschnittlich 4,61 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung liegt immer noch deutlich unter der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate“, merkten die Arbeitnehmer-Vertreter an. Weiters kritisierten sie, dass die Arbeitgebervertreter über drei Wochen keine weiteren Verhandlungstermine anbieten.
Kampfmaßnahmen
„Wir haben uns heute die Unterstützung von Betriebsräten in ganz Österreich eingeholt. Ab morgen werden neuerlich Betriebsversammlungen einberufen und anschließend gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen beschlossen“, so Artmäuer und Gallistl. „Streikdrohungen bringen uns nicht weiter und schaden allen Beteiligten in der ohnehin schon wirtschaftlich schwierigen Lage“, merkte Stöger an. „Lösungen werden am Verhandlungstisch gefunden.“ Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 6. Juni anberaumt.