Nicht nur Journalisten sollten Trends in den Medien im Blick haben. Auch Unternehmen und Organisationen sind gefordert, in ihrer Branche am Puls der Zeit zu bleiben. Das Klagenfurter Start-up Neptun Data, ein Spin-off der Uni Klagenfurt, hat eine App entwickelt, die globale Nachrichten und damit Medientrends sprachunabhängig und in Echtzeit für den jeweiligen Kunden scoutet.
HeadlineHunter, Schlagzeilen-Jäger, nennt sich das Produkt, das auf generativer Künstlicher Intelligenz basiert, KI also, die darauf ausgelegt ist, neue Inhalte zu erzeugen bzw. zu generieren – in Form von Texten, Bildern, Videos.
„Trends hinter Millionen von Headlines werden innerhalb von Sekunden erfasst. Die Technologie ermöglicht unseren Kunden, das, was in der Welt um sie herum aktuell geschieht, besser und schneller zu verstehen, denn möglicherweise wird gerade in diesem Moment etwas im Internet veröffentlicht, das sich auf Ihr Unternehmen auswirkt”, sagt Markus Schaffer, technischer Geschäftsfüher von Neptun Data. Für diese weltweit erste Trendanalyse-App ihrer Art wurde Schaffer und seinem Team am Mittwoch der Innovations- und Forschungspreis des Landes in der Kategorie Kleinstunternehmen zuerkannt. Landeshauptmann Peter Kaiser und KWF-Vorstand Roland Waldner übergaben die Auszeichnung auf einer Gala im Congress Center Villach und lobten den „Blick über den eigenen Tellerrand“.
Kanalführung für Blutserum
Auch das Unternehmen On Point Medicals hat seinen Sitz in Klagenfurt. Gegründet wurde es 2009 mit dem Ziel, Lösungen für Blutbanken und Transfusionsmedizin zu entwickeln. Mit dem Projekt „Jetrail“ sicherten sich die On Point Medicals den Innovations- und Forschungspreis in der Kategorie Klein- und Mittelunternehmen. Jetrail ist ein System für die schnelle, einfache und sterile Abfüllung von Blutserum zur Verwendung als Augentropfen, die vor allem bei schweren Augenerkrankungen angewendet werden. Deren sterile Abfüllung ist zeit- und personalintensiv. Jetrail verkürzt die Produktionszeit um rund 75 Prozent – und kommt ohne Reinraum aus. Das zentrale Element, die sogenannte Leiste (also: Rail), ermöglicht ein schnelles Befüllen der Medikamentenfläschchen. Und die Jetrail-Versiegelung verschweißt danach je zehn Fläschchen in einem Schritt. „Erstmals ist eine Abfüllung des Serums in nur wenigen Sekunden möglich“, sagt Geschäftsführer Alexander Höfinger.
Effizienter 3D-Drucker für Beton
MAI International überzeugte als Großunternehmen. Die Produktpalette des 32-Mitarbeiter-Unternehmens aus Villach-Land umfasst Injektionspumpen für den Tunnelbau ebenso wie Mörtelmaschinen, Verputzsysteme und Estrichmaschinen. Immer wieder wurden MAI-Maschinen auch im 3D-Betondruck eingesetzt.
Der Clou des preisgekrönten Projekts ist ein 3D-Drucker mit einem Druckkopf, in dem dem Beton ein Erstarrungsbeschleuniger beigemischt wird, der wiederum eine schnelle Festigkeit gewährleistet. „Der Vorteil ist, dass Stiegen oder Brücken mit dieser 3D-Betondruck-Technik ohne Schalung produziert werden können“, sagt Geschäftsführer Gervin Groinigg. Damit ist der zeitaufwändige Auf- und Abbau von Schaltungen hinfällig - also eingespart.
Unter den Forschungseinrichtungen setzten sich die Silicon Austria Labs durch. Der Spezialpreis „Grüne Technologien“ ging an Anexia. Den Jury-Vorsitz hatte Birgit Tauber von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG.