Zum Kreis der Aktienbarometer, die zuletzt neue Rekordstände erreicht hatten, hat sich nun auch der ATX Total Return (ATX TR) gesellt. Der Index, in den im Gegensatz zum österreichischen Leitindex ATX auch Dividendenausschüttungen der enthaltenen Aktien miteinbezogen werden, stieg am Donnerstag auf 8.327,60 Zähler. Zu Handelsschluss hielt der Index mit einem Plus von 1,02 Prozent bei 8.315,63 Punkten.
Auch andere europäische Indizes, wie der deutsche DAX und der britische FTSE-100, erreichten zu „Christi Himmelfahrt“ neue Höchststände. Wegen des Feiertags sind die Umsätze unterdurchschnittlich, weshalb nur wenige Orders die Börsen rasch in die eine oder andere Richtung bewegen können.
Das letzte All-Time-High hatte der ATX TR am 10. Februar 2022 bei 8.294,18 Zählern gesetzt, bevor er infolge des Aufzugs der russischen Truppen und des folgenden Angriffs auf die Ukraine wieder kräftig an Höhe verloren hatte.
ATX noch deutlich vom Rekordhoch entfernt
Dem ATX, der als reiner Preisindex ohne Ausschüttungen berechnet wird, fehlt hingegen noch ein deutliches Stück auf ein neues Rekordhoch. Der ATX beendete den Feiertagshandel mit einem Plus von 1,02 Prozent und 3.671,65 Punkten. Der Leitindex stand zuletzt bei 3.662,21 Zählern und damit deutlich unter dem letzten Mehrjahreshoch bei 4.078,34 Einheiten von Anfang 2022. Die absolute Bestmarke von 5.010,93 Punkten aus dem Jahr 2007 scheint zudem noch für eine längere Zeit außer Reichweite.
Während ein Kursindex nur die Entwicklung der darin enthaltenen Aktien misst und Dividenden ignoriert, zeigt ein Performance-Index die Entwicklung einer Investition in den Index, wenn die daraus gewonnenen Dividenden wieder in die im Index enthaltenen Aktien reinvestiert werden. Auch der deutsche DAX ist als Performance-Index konzipiert. Andere bekannte Indizes wie der Dow Jones sind reine Kursindizes. Viele Indizes werden aber auch in beiden Varianten berechnet.
Neue Rekorde auch in Frankfurt und London
Europas wichtigste Börsen haben am Donnerstag mit Kursgewinnen geschlossen. Die Umsätze blieben an „Christi Himmelfahrt“ jedoch unterdurchschnittlich. Der Euro-Stoxx-50 stand zum Handelsende um 0,32 Prozent höher bei 5.054,41 Punkten. In Frankfurt und London erreichten die Leitindizes neue Rekordstände. Der deutsche DAX befestigte sich um 1,02 Prozent auf 18.686,60 Zähler. Der britische FTSE-100 gewann moderate 0,33 Prozent auf 8.381,35 Punkte.
Etwas Auftrieb erhielten Aktienkurse durch geldpolitische Signale von der Insel. Die Bank of England (BoE) beließ ihren Leitzins bei 5,25 Prozent. Dies war am Markt weitgehend so erwartet worden.
Aussagen von Notenbankchef Andrew Bailey wurden von Ökonomen inzwischen als Hinweis für bevorstehende Leitzinssenkungen interpretiert. „Wir haben ermutigende Nachrichten über die Inflation, und wir denken, dass sie in den nächsten Monaten in die Nähe unseres Zwei-Prozent-Ziels fallen wird“, sagte Bailey laut einer Mitteilung. Man müsse mehr Beweise dafür sehen, dass die Inflation niedrig bleibe, bevor man die Zinsen senken könne. „Ich bin optimistisch, dass sich die Dinge in die richtige Richtung bewegen“, sagte Bailey.