Auch die vierte Runde in den Verhandlungen zu einem neuen Kollektivvertrag für die Chemische Industrie ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen, teilte die Arbeitgeberseite am Montagnachmittag in einer Aussendung mit. Am 14. Mai soll weiter verhandelt werden. Arbeitgeber-Chefverhandler Berthold Stöger kritisierte die Gewerkschaft dafür, dass die Verhandlung „trotz eines verbesserten Angebots der Arbeitgeber gescheitert“ sei.
„Angesichts der schlechten Wirtschaftsdaten der Branche sowie der gesunkenen und voraussichtlich weiter sinkenden Inflation“ sei ein „Paradigmenwechsel“ nötig, so Stöger. Die Produktion sei im Vorjahr um 10,4 Prozent zurückgegangen und die Aufträge seien weiter rückläufig. Die Chemie-Abschlüsse der letzten zwei Jahre hätten den Beschäftigten eine Erhöhung von insgesamt 15,3 Prozent gebracht. Derzeit bieten die Arbeitgeber eine durchschnittliche Erhöhung von 4,3 Prozent plus einer einmaligen Mitarbeiterprämie in der Höhe von netto 500 Euro pro Mitarbeiter.
Betriebsversammlungen in ganz Österreich
Die Gewerkschaft lehnt laut eigener Aussendung das Angebot ab, weil es „deutlich unter der durchschnittlichen Inflationsrate von 6,33 Prozent“ liege, eine verbessertes Angebot am 14. Mai sei nötig. Die Gewerkschaft droht auch gleich: „Vom 15. bis zum 17. Mai werden in ganz Österreich Betriebsversammlungen einberufen und anschließend weitere gewerkschaftliche Maßnahmen beschlossen, sollte es am 14. Mai zu keinem Abschluss kommen“, so die Verhandler der Gewerkschaften PRO-GE und GPA.