Das Ziel ist klar abgesteckt: In sechs Jahren, also bis 2030, will die oststeirische Alwera-Gruppe auf eine gänzlich energieautarke Produktion umgestellt haben. Dafür investiert der „Steirerkraft“-Hersteller nun acht Millionen Euro in den Standort in Wollsdorf bei St. Ruprecht an der Raab. Herzstück soll ein neues, innovatives Heizsystem sein, das im August in Betrieb geht. Dabei arbeitet eine Energiezentrale mit kaskadierten Wärmepumpen, die eine grundlegende Neugestaltung der Wärmeversorgung am Standort ermöglichen soll. „Erdgas wird durch ein mit Heißwasser arbeitendes Heizsystem ersetzt, das sowohl Bürogebäude als auch Produktions- und Lagerhallen mit Raumwärme und Warmwasser versorgt“, wird seitens Alwera betont. Der Produzent von Steirerkraft-Kürbiskernöl verweist u. a. darauf, dass damit „auch die bei der Wärmeerzeugung entstehende Kälte, die in herkömmlichen Anlagen oft ungenutzt bleibt und gezielt die Lagerräume kühlt“. Rund 4,4 Millionen Kilowattstunden Erdgas und über 30.000 Kilowattstunden Heizöl können laut Michael Klammler, Nachhaltigkeitsexperte von Alwera, „in der Folge jährlich eingespart werden – unterm Strich entspricht dies einer Einsparung von etwa 1100 Tonnen CO2“.
Die sogenannte „Energiewende Alwera“, die bis 2030 umgesetzt wird, hält aber noch weitere Investitionen bereit. So wurden zuletzt abermals die Photovoltaikanlagen massiv erweitert. „Als weltweit führendes Unternehmen für die Produktion von Ölkürbis, Saatmais und Käferbohnen streben wir nicht nur Verbesserungen in der Landwirtschaft an, sondern sind auch entschlossen, eine Vorreiterrolle im Bereich Nachhaltigkeit und im Energiesektor zu übernehmen“, wird seitens der Alwera-Vorstandsmitglieder Andreas Cretnik und Gerhard Merdonik betont. Man wolle „standortübergreifend eine vollständige Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen erreichen und damit die Energieversorgung nachhaltig umgestalten“. Das Unternehmen ist mit 1000 Vertragslandwirten nach eigenen Angaben „nicht nur der weltweit größte Produzent von Kürbiskernen, sondern deckt auch die gesamte regionale Wertschöpfungskette der steirischen Kürbiskerne ab – vom Saatgut bis zum fertigen Lebensmittel“.
Die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl hebt bei einem Betriebsbesuch Alweras Rolle als „kulinarischer Botschafter“ hervor, nun festige das Unternehmen „auch seine Position als ökologischer Vorreiter und zeigt, dass Wirtschaftswachstum und Klimaschutz einander nicht ausschließen, sondern Hand in Hand gehen können.“