Der jüngste Vorstoß der Industriellenvereinigung zu einer Verlängerung der Normalarbeitszeit auf 41 Stunden in der Woche ist bisher auf breite Ablehnung gestoßen. Nicht die „eine Stunde mehr“, sondern bis zu 8,5 Stunden zusätzlich würde dies im Extremfallbeispiel Fluglotsen bedeuten. In weiten Teilen der Industrie, im Finanzsektor und im Handel sind 38,5 Stunden die Normalarbeitszeit, in der Sozialwirtschaft sind es 37 Stunden, bei den Expeditarbeiterinnen und -arbeitern seit 1. April 2024 nur 35 Stunden. 40 Stunden gibt es laut ÖGB noch in weiten Teilen des Gewerbes.
Wo gilt was als Normalarbeitszeit?
So sehen die kollektivvertraglichen Regelungen in Auszügen aus:
Debatte geht weiter
Kritik an dem Vorstoß kommt am Dienstag von Josef Muchitsch: „In Wahrheit will man davon ablenken, dass eine Verlängerung der Arbeitszeit für Beschäftigte eine Lohnkürzung von bis zu 7,8 Prozent bedeuten würde“, sagt der sozialdemokratische Chefgewerkschafter in Richtung Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) und Industriellenvereinigung.
Eine von „Marketagent“ durchgeführte Längsschnitt-Studie zeigt indes: Von den Arbeitnehmern gibt es eine klare Absage an die klassische 40h-Woche. Das „optimale Wochenpensum“ werde bei durchschnittlich 33 Stunden festgemacht und das konstant seit Beginn der vierteljährlichen Erhebungen seit 2023. Zwar zeige sich hier ein deutlicher Geschlechtereffekt – Frauen legen das bevorzugte Arbeitsvolumen bei rund 30 Wochenstunden fest. „Doch auch der Wunschwert der männlichen Befragten liegt mit 35,8 Stunden klar unter der österreichischen Normalarbeitszeit“, so das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut.