Vom Traktor bis zum Bagger, vom Einser-Golf-GTI bis zum Elektro-Auto, bis heute hat sich das Credo von Günther Teschl nicht verändert: Das „Kaputte wieder zum Laufen zu bringen“, lacht er. Sein Vater war KFZ-Elektriker, eine kleine Landwirtschaft war Familiensache, es „war immer was zum basteln, es war naheliegend, dass ich Mechaniker werde.“ Moped, Motocross-Maschine, 1er-Golf GTI nach dem Ende der KFZ-Lehre 2004 bei Porsche Liebenau. Und seit 2004 hat er de facto dort für weitere fünf Jobs gelernt: Servicetechniker, Pickerlschulung, Gasprüfung für erdgasbetriebene Fahrzeuge, Diagnose-Techniker und letztlich einer der ersten Hochvolt-Experten in der Branche. „Mit Virtual-Reality-Brillen sind wir anfangs in die Batterien, um zu sehen, wie alles funktioniert und was wir überhaupt machen können.“ Der Wandel ist die einzige Konstante in dem Job: „2004 hat ja keiner ans E-Auto gedacht, oder das autonome Fahren, alles ist im Wandel“, schaut er in den Rückspiegel. Das Erstaunliche, wenn Teschl erzählt, ist die Selbstverständlichkeit immer wieder dem Neuen im gleichen Job zu begegnen. „Das Rad dreht sich einfach, du musst da einfach mit.“
„Überhaupt nie“ sei es eine Pflicht gewesen sich weiter zu bilden. „Es ist ja viel einfacher, wenn man versteht. Die Technik verändert sich so schnell, du musst mit.“ 2012 kamen die ersten Elektro-Schulungen ins Fortbildungsspiel: E-Golf, Hybride, und jetzt: Batterien reparieren. „Du hast eine große Verantwortung. Wenn du dort einen Fehler machst, dann hat das andere Konsequenzen im Vergleich zum Verbrennungsmotor.“ Innerhalb von nur 20 Jahren hat sich seine Berufswelt, die Technik auf den Kopf gestellt, nur die Basis sei geblieben. „Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Werden wir an Wasserstoff-Autos arbeiten? An einer anderen Technologie? Wie geht es mit Assistenzsystemen weiter, wenn wir Kameras und Radarsysteme reparieren? Ich werde nie auslernen, das wird nie zu Ende gehen.“
Didi Hubmann