Bei der Telekom Austria rumort es. Zumindest im offiziellen Zentrum des Konzerns, in Österreich. Wie die Kleine Zeitung berichtete, sorgen Pläne des Unternehmens in der Belegschaft für Unruhe. Einerseits geht es um den Abbau von hunderten Stellen hierzulande, andererseits um die Schaffung von konzernweiten Kompetenzzentren bei Tochterorganisationen in anderen Ländern.
Das Unternehmen betont, der Abbau in Österreich – rund 350 Vollzeitstellen sind pro Jahr zurzeit betroffen – sei Teil einer langjährigen Strategie und werde „sozialverträglich“ gestaltet. Also via „Sozialpläne, Pensionierungen, natürliche Fluktuation und Nicht-Nachbesetzung“. Auf Kündigungen wird, das bestätigt man auch aus der Belegschaft, weitgehend verzichtet. Zugleich wächst dort die Sorge, „dass man Österreich als Standort zusammenschneidet“, wie ein Mitarbeiter erzählte. „Es ist zu befürchten, dass Österreich mittelfristig zu einer reinen Vertriebsgesellschaft degradiert wird“, ließ kurz darauf der Betriebsrat via Kronen Zeitung ausrichten.
Österreich und der Syndikatsvertrag
Eine These, die freilich heikel ist. Immerhin ist Österreich via ÖBAG mit 28,42 Prozent an der Telekom beteiligt. Zugleich gibt es einen Syndikatsvertrag mit dem mexikanischen Mehrheitseigentümer América Móvil. Dieser sichert der ÖBAG zufolge ab, dass wesentliche Konzernfunktionen und die Firmenzentrale des Unternehmens in Österreich bleiben müssen. Sollten derartige Pläne gewälzt werden, werden man sie „nicht zulassen“, wie es von der Staatsholding heißt.
Bei A1 selbst versucht man in diesen Tagen freilich zu kalmieren. Klar ist nur: Am morgigen Dienstag tagt der Aufsichtsrat außerordentlich, der Betriebsrat forderte das ein. Thema wird dort ein Fragenkatalog sein, der von Belegschaftsvertretern übermittelt wurde. Die Beantwortung soll etwa den genauen Umfang geplanter Kompetenzbündelungen klären. Für 7. Mai sind Betriebsversammlungen bei der Telekom angekündigt.