Bei A1 regt sich intern Widerstand, wie die Kleine Zeitung exklusiv berichtete. Jetzt befürchtet der Betriebsrat der teilstaatlichen A1 Telekom Austria auch offiziell nach außen hin einen massiven Stellenabbau im Unternehmen. Die Gründung des Konzernkompetenzzentrums in Bulgarien könnte „schmerzhafte Einschnitte“ für den Standort Österreich nach sich ziehen, so die Betriebsräte Alexander Sollak und Gerhard Bayer laut „Krone“. Demnach dürften 2000 bis 3000 von 6500 Stellen auf dem Spiel stehen bzw. könnten nach Bulgarien wandern. A1 dementiert die Zahlen.
„Es ist zu befürchten, dass Österreich mittelfristig zu einer reinen Vertriebsgesellschaft degradiert wird“, wird Sollak zitiert. Alleine in der IT sollen 300 von 1000 Jobs betroffen sein. „Die kolportierten Zahlen von 2000 bis 3000 betroffenen Mitarbeitern sind aus der Luft gegriffen und können von uns nicht nachvollzogen werden“, heißt es aus dem Unternehmen. Die A1 Telekom Austria verweist allerdings auf ihre Konzernstrategie, den Personalstand in Österreich sukzessive zu reduzieren. In den vergangenen Jahren seien jährlich 300 bis 400 Beschäftigte „sozial verträglich“ abgebaut worden - durch Sozialpläne, Pensionierungen, natürliche Fluktuation und Nicht-Nachbesetzungen. Seit 2019 hat sich die Anzahl der Vollzeitkräfte von 7625 mit Ende 2023 auf 6473 reduziert.
Aufgrund der höheren Inflation sei zu erwarten, dass der Personalabbau heuer geringfügig höher ausfallen werde als die bisherigen 300 bis 400 im Jahr. Seit drei Jahren würden standortunabhängige Tätigkeiten und Kompetenzen im Konzern gebündelt, um sie nur einmal auszuführen. Bulgarien als zweitgrößte Tochter der A1 Group habe sich hier als eines der Zentren etabliert, wo gewisse Funktionen gebündelt würden. „In Österreich sind heuer aus diesem Titel keine zusätzlichen Abbaumaßnahmen zu erwarten.“
Der Betriebsrat ist offenbar dennoch alarmiert und hat eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung anberaumt, die nächste Woche stattfinden soll. Außerdem seien am 7. Mai Betriebsversammlungen geplant.