Die Magna-Manager haben entschieden: Aufgrund der schlechten Auftragslage müssen weitere 500 Mitarbeiter abgebaut werden, wie der Kleinen Zeitung bestätigt wird. Darüber hat das Magna-Management am Mittwoch die Belegschaft informiert. Bekannt war bereits, dass bei Magna seit Längerem an Personalabbauplänen gearbeitet wurde. Von 450 Mitarbeitern hatte man sich bereits getrennt. Dazu hat man unter der AMS-Warnschwelle zuletzt eine Reihe von Mitarbeitern gekündigt. Rechnet man alle Kündigungen auf, wird aufgrund der schlechten Auftragslage insgesamt die Mannschaft einer ganzen Schicht abgebaut.
Das ist ein schwerer Schlag für den Wirtschaftsstandort Steiermark, weil damit auch weitere Betriebe und Zulieferer betroffen sind. Die derzeitige Auftragslage lasse Magna aber keine andere Wahl, hieß es. Die wichtigste Priorität: Magna müsse neue Aufträge finden. Zwei Aufträge laufen ja noch: Bis Ende 2024 Jaguar und bis 2026 BMW/Toyota. Interne Quellen sagen: Die Chancen für neue Aufträge stünden nicht schlecht, trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation der Autobranche. Aber es sei keine unmittelbare Umsetzung in der Produktion realistisch.
Reaktionen auf den Jobabbau
Bisher baute man nicht einmal 10.000 Fahrzeuge
Magna hat noch vor der heutigen Aktionärsversammlung von Fisker den Personalabbau entschieden. Der US-Dänische Elektroautohersteller Fisker war mit großen Ambitionen zur Fertigung zu Magna nach Graz gekommen, hatte 40.000 Einheiten seines Modells Ocean pro Jahr prophezeit. Bisher baute man nicht einmal 10.000 Fahrzeuge.
Magna hatte zuletzt kurzfristig den Druck auf Fisker erhöht. Man wollte Klarheit darüber, wie es weiter geht. Weitere Konsequenzen scheute man aber, um die Abwärtsspirale nicht weiter zu beschleunigen. Zuletzt war lediglich eine noch längere Aussetzung der Produktion das Thema, heißt es aus gut informierten Kreisen. Die Produktionspause wurde bereits jetzt bis Ende Juni verlängert.
Dringend Investoren benötigt
In Kürze sollte Magna aber noch Klarheit erhalten, es ist der Tag der Wahrheit für Fisker: Der E-Auto-Hersteller, der bei Magna in Graz produzieren lässt, will in einer Aktionärsversammlung seine Zukunft retten. Zuletzt bestätigte man bei Fisker gegenüber der Kleinen Zeitung, dass man mit der Deutschen Bank und Übernahmespezialisten PJT versuche „strategische Partnerschaften“ zu finden.
Hinter Fisker steht seit Monaten ein großes Fragezeichen, immer öfter wird in Medien über ein bevorstehendes Aus spekuliert. Die kolportierte Schuldenlast von rund einer Milliarde Dollar und die schwindenden Barreserven (120 Millionen Dollar) drücken schwer auf Fisker. Fisker braucht dringend Investoren, um weiter zu machen.
Die New Yorker Börse hatte die Aktie sogar aus dem Handel gezogen, sie hatte 99 Prozent an Wert verloren. Fisker konnte, oder wollte, zuletzt nicht einmal fällige Zinsen auf Wandelanleihen bedienen. Kolportierte Deals mit chinesischen oder japanischen Autoherstellern platzten angeblich zuletzt.