Im Ringen um den Kollektivvertrag für das Bordpersonal der Austrian Airlines (AUA) dringt weiterhin wenig nach außen. „Wir sind in Gesprächen auf unterschiedlichen Ebenen“, sagte eine AUA-Sprecherin am Freitag auf Anfrage zur APA. Von der Gewerkschaft vida hieß es quasi wortgleich: „Es finden Gespräche auf unterschiedlichen Ebenen statt.“ Verhandelt werde aktuell aber nicht, auch für das Wochenende und die kommende Woche gebe es bisher keine konkreten Verhandlungstermine.
Bei einer Abstimmung unter den Mitgliedern der Gewerkschaft vida hatten sich zu Wochenbeginn 90 Prozent gegen das Letztangebot der AUA entschieden. Die Wahlbeteiligung lag bei 88 Prozent, rund 60 Prozent des Bordpersonals sind Mitglied der vida. Die Arbeitgeberseite hatte zuvor kritisiert, die Abstimmung sei intransparent und spiegle nur einen Teil der Belegschaft wider.
18 Prozent mehr Gehalt
Das Angebot der Lufthansa-Tochter für die 3500 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sowie Pilotinnen und Piloten liegt bei 18 Prozent mehr Gehalt, der vormals variable Teil von vier Prozent werde nunmehr garantiert, teilte die Fluggesellschaft zuletzt mit. Die Laufzeit betrage zwei Jahre und zehn Monate. Konkret biete die AUA rückwirkend ab 1. März 2024 ein Gehaltsplus von acht Prozent und weitere fünf Prozent jeweils ab Jänner 2025 und Jänner 2026 für das Bordpersonal.
Die Verhandlungen für einen neuen AUA-Bordpersonal-KV ziehen sich bereits seit Wochen hin. Ein Streik sowie mehrere Betriebsversammlungen führten heuer im Frühjahr bereits zu Hunderten Flugausfällen und einem Millionenschaden für die Airline.
Während beim Kollektivvertrag für das Bordpersonal der AUA nach 20 Verhandlungsrunden noch immer Stillstand herrscht, gibt es eine Einigung am Boden. Für Flughäfen und die Bodenabfertigung sieht der Lohnabschluss ab 1. Mai eine Brutto-Erhöhung um sieben Prozent vor. Dies gilt auch für die Lehrlingseinkünfte. Basis für die Verhandlungen war die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate von 6,34 Prozent. Der Kollektivvertrag gilt für 6500 Beschäftigte.