Ein herber Schlag für den Technologiepark Villach und den Wirtschaftsstandort Kärnten ist die Liquidation der Maxlinear Austria, die von der US-Zentrale des Halbleiterkonzerns aus beschlossen wurde. Laut dem Standortleiter Peter Pessl hätten die in höheren Tariflöhne in Österreich „bei der Entscheidung sicher mitgespielt“. Für drei Viertel der zuletzt 81 beschäftigten Fachkräfte gebe es bereits einen neuen Arbeitsplatz, Grund zur Sorge gibt es trotzdem.
„Österreich bekommt ein Lohnkostenthema und gerät in eine Lohn-Preis-Spirale, zumal wir zu den Ländern mit den weltweit höchsten Lohnnebenkosten zählen. In Kombination mit einer doppelt so hohen Inflation wie im EU-Durchschnitt ist das standortgefährdend“, betont Timo Springer, Präsident der IV Kärnten. „Das wird den Standort Kärnten nachhaltig unter Druck setzen.“ Nachteilig auswirken würde sich das vor allem auf exportorientierte Unternehmen und Niederlassungen global tätiger Firmen. Mit Blick auf die laufenden KV-Verhandlungen der Elektro- und Elektronikindustrie meint Springer: „Es werden neue Konzepte gefragt sein, mit den alten werden wir nicht lange durchhalten. Für Kärnten wird es im globalen Supermarkt schwieriger.“
Nicht zu erklärende „Wettbewerbsverzerrung“
Jürgen Mandl, Präsident der WK Kärnten, merkt an: „Wie ausschlaggebend die höheren Lohnkosten für das Aus der Hightech-Firma waren, lässt sich von außen nicht beurteilen, aber die Situation verschlechtert sich. Die Abwanderung passiert, Zweit- und Drittstandorte werden außerhalb gesucht. Dass wir so teuer geworden sind, ist eine Wettbewerbsverzerrung. Für alle, die am Weltmarkt tätig sind, ist das nicht zu erklären.“ Fest stehe, dass die Wettbewerbsfähigkeit unter der extremen Teuerung leide und hohe Lohnabschlüsse schwierig zu stemmen seien.