Er sei lange Jahre beim Unternehmen, erzählt ein Beschäftigter der A1 Telekom Austria im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. „Gerne“, wie er anfügt. Viele Transformationen habe er bereits mitgemacht, eine aktuelle aber bereite ihm Sorgen. Im Zuge einer Reorganisation sei dieser Tage bekannt geworden, dass seine Abteilung personell zusammengestutzt werde. Jeder Sechste verlasse im Bereich das Unternehmen. Einschnitte, die kein Alleinstellungsmerkmal seien. „Gewisse Abteilungen sind vom Abbau stärker betroffen, andere gar nicht“, schildert der Beschäftigte.
Auch wenn das Unternehmen versuche, „Kündigungen zu vermeiden“, löse die Personalreduktion „auch einen Unfrieden bei all jenen im Team aus, die bleiben“. Er selbst etwa verfolge, dass Arbeit im einstigen Hoheitsgebiet in andere A1-Länder, „vor allem Bulgarien“, ausgelagert werde. Technisch betreffe es Angelegenheiten, die auch „remote“, also ortsunabhängig, gesteuert werden können. Es sei „schade, dass man Österreich als Standort zusammenschneidet“, sagt der Telekom-Mitarbeiter.
1100 Beschäftigte weniger seit 2019
Was man zu all dem bei der Telekom Austria sagt? Verwiesen wird zunächst auf die Konzernstrategie, den Personalstand in Österreich sukzessive zu reduzieren. Diese werde seit einigen Jahren umgesetzt und betreffe zurzeit „rund 350 Stellen pro Jahr“. Abgebaut werde dabei „quer über alle Unternehmensbereiche“ und „sozialverträglich“. Also via „Sozialpläne, Pensionierungen, natürliche Fluktuation und Nicht-Nachbesetzung“. Tatsächlich reduzierte sich die Anzahl der Vollzeitkräfte im Konzern so seit 2019 von 7625 auf 6473 Ende 2023. Auf der anderen Seite suche man aber auch gezielt neues Personal. Etwa im Bereich der IT-Sicherheit. Auch habe man alleine im vorigen Jahr 53 neue Lehrlinge aufgenommen.
Angesprochen auf die Verlagerung nach Bulgarien, will man bei der Telekom „wie viele andere international tätige Konzerne“ dem Trend folgen, „standortunabhängige Tätigkeiten und Kompetenzen im Konzern zu bündeln und nicht mehrfach auszuführen“. Eine „Auslagerung“ würde „nicht stattfinden“. Bulgarien hätte sich als zweitgrößte Tochter der A1 Group in den vergangenen Jahren als eines der Zentren etabliert, wo man „gewisse Funktionen aus Einkauf, Finanz und Technik bündelt“. In Österreich wolle man dafür etwa die konzernweiten Tätigkeiten in Sachen „Softwareentwicklung“ oder „Cyber Security“ zusammenfassen.