Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt im Zusammenhang mit der Insolvenz des Signa-Konzerns nun auch gegen Firmengründer René Benko persönlich, berichtet das Ö 1-Mittagsjournal (hier geht‘s zum Radio-Beitrag). Das habe auch Benkos Anwalt Norbert Wess bestätigt. Nach Ö 1-Informationen geht es um einen Kredit einer österreichischen Bank über 25 Millionen Euro, bei dessen Verlängerung im vergangenen Sommer Benko die wirtschaftliche Lage der Signa verschleiert haben soll, so der Vorwurf.
„Benko war mittendrin statt nur dabei“
Nach Ansicht des Investigativjournalisten Rainer Fleckl muss Benko jedenfalls schon früher gewusst haben, dass sein Firmenkonstrukt vor dem Zusammenbruch stand. Darauf deuten Anfragen bei potenziellen Investoren - etwa aus Südkorea - hin.
„Es gibt tausende Dokumente, die belegen, dass Benko mittendrin statt nur dabei war“, sagt Fleckl. Demnach habe Benko auch nach seinem Rückzug Einfluss auf Unternehmensentscheidungen gehabt. Sein Privatvermögen, mit dem er nun haften würde, sei allerdings weitgehend aufgebraucht, Fleckl spricht von einer Reserve in Liechtenstein.
Das Firmenkonstrukt der Signa sei bewusst „intransparent und undurchsichtig konstruiert“ worden, so Fleckl. Niemand hätte von außen hineinschauen sollen, so der Investigativjournalist, der auch die Darstellung von Alfred Gusenbauer zurückwies, wonach die Zinssituation für das Scheitern der Signa verantwortlich gewesen sei.
Abschließend wollte Armin Wolf von Fleckl wissen, warum Benko Anteile an der Kronen Zeitung erworben habe, für die Fleckl tätig ist. „Es ging wohl darum, in Österreich das Image des Strahlemanns aufzubauen und politische Freunde zu pushen“, so Fleckl.