Der hohe Fleischkonsum in Österreich ist hinterfragenswert. Er ist nicht nur der Gesundheit nicht zuträglich, sondern kann sich auch negativ auf Klima und Tierwohl auswirken. Laborfleisch könnte laut Meinung von manchen Experten ein Teil der Lösung sein. Doch das im Tank gereifte Schnitzel sorgt bei Konsumenten und Bauern für Aufregung. Zuletzt erklärte etwa Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger, er spreche sich für eine Reduktion des Fleischkonsums aus, sei aber gegen eine Zulassung von kultiviertem Fleisch. Mit künstlich erzeugtem Fleisch hat sich am Dienstag auch der Ausschuss für Ländlichen Raum und Infrastruktur im Kärntner Landtag befasst. „Die Mitglieder haben einstimmig beschlossen, dass Laborfleisch nicht in Umlauf gebracht werden darf“, sagt Ausschuss-Obfrau Stefanie Ofner (ÖVP). In der nächsten Landtagssitzung am 25. April soll der Beschluss im Landtag folgen. Danach seien Landesregierung und Bundesregierung am Zug, das „Inverkehrbringen von Laborfleisch“ zu unterbinden. „Das ist ein erster wichtiger Schritt“, begrüßt Ofner den Beschluss. „Wir kennen die Folgen von Laborfleisch nicht – weder für die Gesundheit der Konsumenten, noch für die Kärntner Landwirtschaft“, betont Ofner.
Totalverbot
FPÖ-Chef Erwin Angerer, dessen Fraktion auch die noch laufende Petition „Nein zum Laborfleisch“ gestartet hat, sagt dazu: „Damit setzt der Landtag ein wichtiges Zeichen und steht geschlossen hinter der Forderung, dass die Herstellung, der Verkauf und die Vermarktung von Labor-Fleisch in Österreich gesetzlich verboten werden soll. Dieses Totalverbot ist notwendig, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, die Existenz unserer heimischen Bauern zu sichern und die Abhängigkeit von internationalen Großkonzernen zu vermeiden.“