Schon vor Ostern hat der neue Billa in Reifnitz aufgesperrt (nach dem Abriss nach dem Brand). Gerade war Baubesprechung in der Hans Sachs-Straße in Klagenfurt, wo im Herbst ein neuer Markt samt Tiefgarage und Wohnungen „oben drüber“ aufsperren wird. Stichwort Nachverdichtung. Auch der Billa in Seeboden wird aktuell umgebaut.
Insgesamt nimmt der Supermarkt-Riese in Kärnten und Osttirol heuer elf Millionen Euro in die Hand, um die 101 hiesigen Filialen (darunter neun Billa Plus-Märkte) zu modernisieren bzw. auszubauen. Dabei geht es einerseits um Energieeffizienz. Heißt: PV-Anlagen; Nutzung der Abwärme der Kälteanlagen als Heizung für die Filialen; Ausstattung der Kühlregale mit Türen bzw. Rollos; Verminderung der Raumhöhe im Lager, um weniger heizen bzw. kühlen zu müssen. Auch der Einbau von Außenjalousien und Schiebetüren im Anlieferungsbereich zählt dazu. Parkplätze werden zunehmend versickerungsoffen ausgeführt, um damit die Erhitzung der versiegelten Flächen zu reduzieren.
Andererseits geht es um die Anpassung der Geschäfte an immer neue Kundenbedürfnisse. „Das Kundenverhalten ändert sich beinahe schon im Halbjahrestakt“, sagt Kurt Aschbacher, Billa-Vertriebsdirektor in Kärnten. Aktuell haben „Aktionen eine extreme Relevanz bei den Kunden. Sie kommen öfter, kaufen aber gezielter ein. Und sie verlangen immer mehr Sortenbreite- bzw. tiefe“. Die Regalführung mit frischem Obst und Gemüse zu Anfang bleibt. Die Zahl der regionalen Lieferanten steigt, „weil die Kunden in Kärnten das sehr schätzen“. Aktuell sind laut Aschbacher 1500 Artikel von 300 Kärntner Lieferanten bei Billa gelistet.
80 Stellen frei
2200 Mitarbeiterinnen arbeiten für Billa in Kärnten, darunter 180 Lehrlinge, Billa ist einer der größten Arbeitgeber im Land. „Weitere 120 Lehrlinge würden wir gerne aufnehmen“, macht Aschbacher Lust auf Bewerbungen. Etwa 80 Stellen sind derzeit offen. Und wie andere Unternehmen, so arbeitet auch Billa in Kärnten an De-Pensionierungen, versucht also, Mitarbeiter aus der Pension zurückzuholen - wenn auch nur für geringfügige Beschäftigungen, 15-Stunden-Wochen zum Beispiel. Alles hilft im umkämpften Arbeitsmarkt.
Zu dem von Rewe-Vorstand Marcel Haraszti jüngst wieder angeschnittenen Thema der Ausdehnung der Öffnungszeiten von 72 auf 80 Stunden die Woche, sagt Aschbacher: „Die Diskussion sollte nicht emotional geführt werden, sondern nüchtern. Das Öffnungszeiten-Gesetz stammt aus den 50er Jahren, als es noch keinen Onlinehandel gab.“ In Kärnten spielt Billa auch touristisch gesehen eine Rolle bzw. die Kette profitiert ihrerseits von den vielen Apartments, den vielen Selbstversorgern und sie darf in Tourismusgebieten auch sonntags öffnen. Aschbacher: „Viele unserer Mitarbeiter arbeiten gerne am Sonntag, weil sie da höher entlohnt werden. Wir haben nie Probleme, diese Dienste zu besetzen.“