Die seit Wochen erbittert geführten AUA-Gehaltsverhandlungen ziehen sich weiter. Am späten Mittwochabend ist auch die 20. KV-Runde für das Bordpersonal ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die AUA hat ihr Angebot – bei der Verhandlungsrunde war der gesamte Vorstand mit dabei – modifiziert, aber zeitlich auch gestreckt. Die Gewerkschaft vida will ihre Mitglieder bis Anfang nächster Woche über das Angebot abstimmen lassen. Die KV-Verhandlungen sind bis dahin unterbrochen. Sollte das Angebot abgelehnt werden, sind weiter Kampfmaßnahmen der Gewerkschaft möglich.
„Wäre einer der höchsten Abschlüsse in Österreich“
Die AUA bleibt bei einem Gesamtangebot von 18 Prozent mehr Gehalt, der vormals variable Teil von 4 Prozent werde allerdings garantiert, teilte die Fluggesellschaft am Mittwochabend mit. Die Laufzeit betrage 2 Jahre und 10 Monate. Konkret biete die AUA rückwirkend ab 1. März 2024 ein Gehaltsplus von 8 Prozent und weitere 5 Prozent jeweils ab Jänner 2025 und Jänner 2026 für alle Flugbegleiter und Pilotinnen. „Nach aktueller Inflationsprognose beinhaltet das Gesamtpaket einen voraussichtlichen Reallohnzuwachs von deutlich über 5 Prozent. Die Annahme des Angebots wäre erneut einer der höchsten Abschlüsse in Österreich“, erklärte eine Sprecherin gegenüber der APA. Die Gehälter der Co-Piloten würden laut AUA um bis zu 28 Prozent steigen, denn in unteren Gehaltsklassen falle das Plus größer aus.
„Der Unterschied zum bisherigen Angebot ist nur minimal“
„Unterm Strich hat das AUA-Management jetzt ein Angebot vorgelegt, das zwar verbessert, dafür aber zeitlich gestreckt wurde“, so Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, in einer Aussendung. Er kritisiert: „Der Unterschied zum bisherigen Angebot ist nur minimal.“
Man setze sich „weiter dafür ein, die Lücke zwischen den Beschäftigten der AUA und denen anderer Airlines im Lufthansa-Konzern wenigstens zu verkleinern. Leider geht das AUA-Management auch nach der zwanzigsten Verhandlungsrunde weiterhin nicht auf dieses Anliegen ein. Vielmehr soll die Forderung der Belegschaft nun durch längere Vertragslaufzeiten nur scheinbar erfüllt werden“, so Liebhart. Deshalb habe man beschlossen, „unsere Mitglieder direkt in die Entscheidungsfindung über die weitere Vorgehensweise einzubeziehen und sie über den aktuellen Verhandlungsstand sowie weitere Kampfmaßnahmen abstimmen zu lassen“.