Nach zwei gescheiterten Verhandlungsrunden in der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) finden ab morgen, Donnerstag, in Österreich Betriebsversammlungen statt. Die Gewerkschaft verschärfe die Gangart und beginne mit der Mobilisierung für einen Lohnkampf, kündigten die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), am Mittwoch an. Die Betriebsversammlungen sollen bis 16. April andauern. Weitere Kampfmaßnahmen sind denkbar.
Am 22. April findet die nächste Verhandlungsrunde statt. „Sollte kein Abschluss möglich sein, sind auch gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen“, so die Gewerkschafter. Der Kollektivvertrag gilt für 60.000 Beschäftigte der Elektro- und Elektronikindustrie. Die Arbeitnehmervertreter fordern „ordentliche Lohn- und Gehaltserhöhungen“, die verhandlungsrelevante Inflationsrate von März 2023 bis Februar 2024 lag bei 6,8 Prozent.
Leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche gefordert
Neben nachhaltigen Erhöhungen wird auch eine leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche gefordert. Das Jubiläumsgeld soll neu gestaltet werden und auch generell eine Umwandlung in Freizeit möglich sein, so eine weitere Forderung. Ein Teil der Ist-Lohnerhöhung soll gegen eine Woche Freizeit getauscht werden können. Für Facharbeiterinnen und Facharbeiter mit abgeschlossener Lehre wird eine Gleichstellung der dualen Berufsausbildung mit den berufsbildenden höheren Schulen gefordert.