Im Wiener Hotel Park Hyatt werden am heutigen Mittwoch wichtige Entscheidungen für die insolvente Signa-Gruppe getroffen: Für neun Uhr ist die außerordentliche Hauptversammlung der Signa Development angesetzt, für elf Uhr jene der Signa Prime. Es stehen wichtige Weichenstellungen an: So müssen nach den Gläubigern nun auch die Aktionäre den Sanierungsplänen und Treuhandlösungen der beiden Signa-Kerngesellschaften zustimmen. Lehnen die Aktionäre diese Pläne ab, droht den Unternehmen der Konkurs.
Sollten die Sanierungspläne mit den Treuhandlösungen abgelehnt werden, drohe den Unternehmen allerdings der Konkurs. Bei der letzten Gläubigerversammlung hatte sich Wolfgang Peschorn, Chef der Finanzprokuratur, für Konkurse ausgesprochen, um die Angelegenheit vollumfänglich aufklären zu können.
Es soll aber auch positive Nachrichten geben: Bei der Signa Development sollen die Verkaufsverhandlungen für Immobilien bereits abgeschlossen sein. Eventuell könnte es auch dazu Informationen geben – vor allem zum Verkaufserlös.
Gusenbauer, Riess-Hahn, Sevelda ziehen sich zurück
Im Rahmen der Hauptversammlungen wird der frühere SPÖ-Chef und Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer von seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der beiden Signa-Gesellschaften zurücktreten. Aber auch Ex-Vizekanzlerin und Wüstenrot-Chefin Susanne Riess-Hahn, Ex-RBI-Chef Karl Sevelda und Ex-Bank-Austria-Generaldirektor Karl Samstag haben angekündigt, sich aus dem Kontrollgremium zurückzuziehen.
Der Sanierer Erhard Grossnigg, der seit Anfang Dezember als Vorstand fungierte, wird unter Hinweis auf sein Alter ebenfalls zurücktreten. Im Rahmen der Hauptversammlungen müssen also neue Aufsichtsräte gewählt und in weiterer Folge ein neuer Vorstand ernannt werden.