Deutschland liegt nach Einschätzung von deutschen Wirtschaftsexperten bei der Standortattraktivität für einheimische Firmen nur im Mittelfeld - unter hinter Österreich und der Schweiz. Die vom Münchner Ifo befragten Experten bewerteten die Standortattraktivität mit 61,3 von 100 möglichen Punkten, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Österreich erzielte demnach 72,4 Punkte und die Schweiz 72,6 Punkte.

„Das ist kein besonders tolles Ergebnis für die deutsche Volkswirtschaft. Insbesondere meinen 78 Prozent der Befragten hierzulande, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland in den vergangenen zehn Jahren unattraktiver geworden ist“, erklärte Ifo-Forscherin Luisa Dörr. 48 Prozent erwarten demnach eine weitere Verschlechterung in den kommenden zehn Jahren.

An der Umfrage des Ifo und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik nahmen insgesamt 1541 Expertinnen und Experten aus 128 Ländern teil. Der Umfragezeitraum erstreckte sich vom 26. September bis zum 11. Oktober 2023.

Wer hinter Deutschland liegt

Bei der Frage nach der gegenwärtigen Attraktivität im eigenen Land kam laut Ifo Großbritannien nur auf 58,3 und Irland auf 57,9 Punkte. Kanada erreichte 67,3 und die USA 74,7 Punkte. Hinter Deutschland lagen noch Belgien und Luxemburg, ebenso Italien, Spanien und Portugal.

Die Standortattraktivität speziell für ausländische Unternehmen fällt oft niedriger aus, als für heimische Betriebe, wie das Ifo weiter mitteilte. Deutschland erzielte hier nur 49,6 Punkte, Österreich 61,5. Die Schweiz wurde mit 77,8 Punkten attraktiver für ausländische Unternehmen bewertet.

Das gilt auch für Portugal mit 61,2 Punkten, Irland mit 76,2 Punkten und Luxemburg mit 78,6 Punkten - nicht aber für Großbritannien, Kanada und die USA. Laut Umfrageergebnissen sind auch Frankreich und Belgien für ausländische Firmen weniger attraktiv als für die eigenen.