Im Wiener Hotel Park Hyatt werden am Mittwoch wesentliche Entscheidungen für die insolvente Signa-Gruppe getroffen: Für 9 Uhr ist die außerordentliche Hauptversammlung der Signa Development angesetzt, für 11 Uhr jene der Signa Prime, ist aus dem Umfeld der Signa zu erfahren.
Die Aktionäre der beiden wichtigsten Signa-Gesellschaften müssen noch den Sanierungsplänen und Treuhandlösungen zustimmen. Die Gläubiger haben den Plänen, die ihnen Quoten von mindestens 30 Prozent bringen sollen, bereits zugestimmt.
Widerstand gegen die Pläne möglich
Ob die Aktionäre zustimmen, ist jedoch noch offen. Sanierer und Vorstand Erhard Grossnigg hält Widerstand gegen die Pläne für möglich, wie er gegenüber der APA erklärte. Sollten die Sanierungspläne mit den Treuhandlösungen abgelehnt werden, drohe den Unternehmen allerdings der Konkurs. Bei der letzten Gläubigerversammlung hatte sich Wolfgang Peschorn, Chef der Finanzprokuratur, für Konkurse ausgesprochen, um die Angelegenheit vollumfänglich aufklären zu können.
Es soll aber auch positive Nachrichten geben: Bei der Signa Development sollen die Verkaufsverhandlungen für Immobilien bereits abgeschlossen sein. Eventuell könnte es auch dazu Informationen geben - vor allem zum Verkaufserlös.
Hesoun soll abgewunken haben
Im Rahmen der Hauptversammlungen wird der frühere SPÖ-Chef und Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer von seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der beiden Signa-Gesellschaften zurücktreten. Aber auch Ex-Vizekanzlerin und Wüstenrot-Chefin Susanne Riess-Hahn, Ex-RBI-Chef Karl Sevelda und Ex-Bank-Austria-Generaldirektor Karl Samstag haben angekündigt, sich aus dem Kontrollgremium zurückzuziehen.
Der Sanierer Erhard Grossnigg, der seit Anfang Dezember als Vorstand fungierte, wird unter Hinweis auf sein Alter ebenfalls zurücktreten. Im Rahmen der Hauptversammlungen müssen also neue Aufsichtsräte gewählt und in weiterer Folge ein neuer Vorstand ernannt werden. Als möglicher Aufsichtsratsvorsitzender wurde bis vor kurzem noch der frühere Siemens-Österreich-Generaldirektor Wolfgang Hesoun gehandelt, der soll laut jüngsten Medienberichten aber abgewunken haben.